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Baumaschinenindustrie: Wacker Neuson Group blickt optimistisch auf 2021
Die Geschäfte in der DACH-Region waren noch zufriedenstellend, in Asien und Amerika lief es dagegen alles andere als rund: Die Wacker Neuson Group hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatzminus abgeschlossen. | Foto: Wacker Neuson

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Vor dem Hintergrund positiver Aussichten für die Bau- und Landwirtschaft und des deutlich über Vorjahresniveau liegenden Auftragsbestandes rechnet Wacker Neuson im Jahr 2021 mit Wachstum sowohl in allen geographischen Regionen als auch in den drei Geschäftsbereichen Baugeräte, Kompaktmaschinen und Dienstleistungen. Der Konzern erwartet einen Umsatz von 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro und wird demnach noch nicht wieder das Umsatzniveau von 1,9 Milliarden Euro aus dem Jahr 2019 erreichen. Die von zahlreichen Staaten, Institutionen und Unternehmen ergriffenen Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie führten insbesondere im ersten Halbjahr 2020 zu Behinderungen der Lieferketten und Unterbrechungen der Baustellentätigkeit. Flächendeckende Shutdowns und die große Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie wirkten sich deutlich negativ auf das Investitionsverhalten der Kunden und die Geschäftslage der Wacker Neuson Group aus. Der Konzern erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von 1.615,5 Millionen Euro, 15 Prozent weniger als 2019.

DACH-Region sorgt für Stabilität

Dabei hielt sich das Minus auf Wacker Neusons Kernmarkt Europa (1.289,7 Millionen Euro) mit 6,5 Prozent in Grenzen. Speziell in der DACH-Region konnten durch Umsatzzuwächse im Dienstleistungsgeschäft Rückgänge im Neumaschinengeschäft abgemildert werden, und das Geschäft mit landwirtschaftlichen Maschinen der Konzernmarken Kramer und Weidemann wirkte stabilisierend. So sank der Umsatz (304,3 Millionen Euro) unter dem Strich nur um 1,9 Prozent. Die nord-, mittel- und südamerikanischen Märkte sackten dagegen um 41 Prozent auf 270,4 Millionen Euro ab. Die Umsätze in der Region Asien-Pazifik sanken um elf Prozent auf 55,4 Millionen Euro, wobei die Umsatzeinbußen insbesondere auf das erste Quartal entfielen, in dem das chinesische Wacker-Neuson-Werk im Zusammenhang mit COVID-19 für einige Wochen stillstand. Während sich die Situation in China und Australien in den Folgemonaten zügig verbesserte, blieb eine Entspannung in den südostasiatischen Ländern aus.

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Sondereffekte schmälern den Gewinn

Der Gewinn sank von 153,1 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 75,5 Millionen Euro, die Gewinnmarge von 8,1 auf 4,7 Prozent. Wesentliche Ursachen für den Ergebnisrückgang waren neben dem niedrigeren Umsatzniveau vor allem Risikovorsorgen in Höhe von insgesamt 33,3 Mio. Euro, die für mögliche Forderungsausfälle gebildet wurden. Dagegen konnten die frühzeitig ergriffenen Maßnahmen als Reaktion auf den raschen Nachfrageabfall, darunter eine deutliche Senkung der operativen Kosten, den negativen Ergebniseffekt abdämpfen. Positiv wirkte sich ebenfalls der gestiegene Umsatzanteil des ertragsstarken Dienstleistungssegmentes aus.

Der 4-Tonnen-Raddumper DW40 ist neu im Sortiment von Wacker Neuson. Neue Produkte sind ein Eckpfeiler der Wachstumsstrategie des Konzerns. | Foto: Wacker Neuson
Der 4-Tonnen-Raddumper DW40 ist neu im Sortiment von Wacker Neuson. Neue Produkte sind ein Eckpfeiler der Wachstumsstrategie des Konzerns. | Foto: Wacker Neuson

Gut gefüllte Auftragsbücher

„COVID-19 hat uns im vergangenen Jahr alle vor große Herausforderungen gestellt – und die Pandemie ist längst nicht ausgestanden. Dennoch stehen die Zeichen für 2021 wieder auf Wachstum, und wir sehen den kommenden Wochen und Monaten mit viel Zuversicht entgegen. Unsere Kunden haben alle Hände voll zu tun, und wir verfügen über gut gefüllte Auftragsbücher“, sagte Kurt Helletzgruber, seit dem Rückzug von Martin Lehner aus der Wacker-Neuson-Geschäftsführung CEO und CFO der Wacker Neuson Group. Risiken sieht der Vorstand neben weiteren negativen Auswirkungen der Corona-Krise derzeit vor allem in der Lieferkette: Die durch die Pandemie verursachten Beschränkungen und die allgemein anziehende Nachfrage haben in vielen Bereichen bereits zu einer deutlich angespannten Lage geführt. Daneben sieht sich der Konzern zum Teil deutlich gestiegenen Beschaffungspreisen ausgesetzt, beispielsweise für Stahl.

Profitabilität soll steigen

Wacker Neuson will in nächster Zeit weiter an der Verbesserung seiner Profitabilität arbeiten und eine EBIT-Marge von über elf Prozent erreichen. „Die Wacker Neuson Group ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Unsere Organisation ist in dieser Zeit ohne größere strukturelle Anpassungen mitgewachsen, was aus Effizienz- und Profitabilitätsgesichtspunkten nicht optimal war“, erklärt Helletzgruber. „Um die Ziele, die wir uns mit der Strategie 2022 gesetzt haben, erreichen zu können, bedarf es einer transparenten, agilen und schlagkräftigen Struktur mit klar definierten Verantwortlichkeiten.“ Nach jeweils zweistelligen Wachstumsraten in den Geschäftsjahren 2017, 2018 und 2019 erlitt der Wachstumskurs der Wacker Neuson Group im Jahr 2020 eine deutliche Delle. Bis 2022 soll der Umsatz aber auf über zwei Milliarden Euro steigen. „Die langfristigen Trends unserer Branche sind ungebrochen und bieten unserer Gruppe große Chancen. Dazu wollen wir unsere starke Marktposition weiter ausbauen und unsere Kunden auch in Zukunft mit innovativen Lösungen begeistern“, so Helletzgruber.

„Die Elektrifizierung und Digitalisierung in der Baumaschinenindustrie bringen Herausforderungen mit sich, bergen aber gleichzeitig enormes Potenzial für die Wacker Neuson Group.“ – Dr. Karl Tragl freut sich auf seine neue Aufgabe als CEO des Münchner Konzerns. | Foto: Wacker Neuson
„Die Elektrifizierung und Digitalisierung in der Baumaschinenindustrie bringen Herausforderungen mit sich, bergen aber gleichzeitig enormes Potenzial für die Wacker Neuson Group.“ – Dr. Karl Tragl freut sich auf seine neue Aufgabe als CEO des Münchner Konzerns. | Foto: Wacker Neuson

Dr. Karl Tragl neuer Vorstandsvorsitzender und CEO

Mit Wirkung zum 1. Juni 2021 wird Dr. Karl Tragl neuer Vorstandsvorsitzender und CEO der Wacker Neuson Group. Dr. Tragl war zuletzt Sprecher des Vorstands der Diehl-Gruppe, eines global operierenden Technologiekonzerns mit rund 17.000 Mitarbeitern. „Mit Herrn Dr. Tragl holen wir eine international erfahrene Führungspersönlichkeit mit besten Kenntnissen der Maschinenbaubranche an die Spitze unseres Unternehmens. Dr. Tragl verfügt über große Erfahrung im Bereich der Internationalisierung. Damit können wir Chancen, die sich für uns am Weltmarkt ergeben, noch besser nutzen“, sagt Hans Neunteufel, Aufsichtsratsvorsitzender der Wacker Neuson SE. Tragl wird in seiner Rolle als CEO der Wacker Neuson SE neben seiner Aufgabe als Vorstandsvorsitzender die Ressorts Strategie, M&A, Recht & Compliance, Personal, Investor Relations, Unternehmenskommunikation, Nachhaltigkeit und Immobilien verantworten.

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