Ingenieurvereinigung im Wandel
Wieder einmal an geschichtsträchtiger Stätte traf sich am 12. Mai 2017 die VSVI Schleswig-Holstein zu Ihrer Jahreshauptversammlung. Während dem Besucher hier die Vergangenheit auf Schritt und Tritt begegnet, richtet die Ingenieurvereinigung ihren Blick konzentriert in die Zukunft.
Das Mischen wird digital
Zum Jubiläum präsentiert Collomix die komplett neue Rührwerksreihe XQ mit neuen Antrieben, digitaler Display-Steuerung und hoher Geräuschreduktion.
Glückstadt, das – gegründet vom dänischen König Christian IV. im März 1617 – in diesem Jahr 400 Jahre alt wird, war Austragungsort der Veranstaltung, die von der Bezirksgruppe Itzehoe routiniert vorbereitet worden war. Die ehemalige Festungsstadt zieht heute wegen ihrer gut erhaltenen alten Bausubstanz viele Besucher an, und wer ganz genau hinsieht, kann auch noch Reste der Anfang des 19. Jahrhunderts geschliffenen Festungsanlagen entdecken.
Auch die VSVI Schleswig-Holstein schaut – als erste der deutschen Landesvereinigungen – bereits auf eine stolze Zahl von Jahren zurück und unternimmt vielfältige Anstrengungen, damit der Fortbestand der Interessenvertretung auch in Zukunft gesichert bleibt. „Wir haben es bitter nötig, auf uns aufmerksam zu machen und neue Mitglieder zu gewinnen“, sagte der Vorsitzende Matthias Paraknewitz. Und eine Kraftanstrengung ist dies zweifellos – davon kann auch der Vorstand der VSVI ein Lied singen. Die seit einigen Jahren beobachtbare Stabilisierung der Mitgliederzahlen – zum 1. Januar 2017 waren 687 Mitglieder bei der Geschäftsstelle der VSVI SH gelistet – ist aber ein Zeichen dafür, dass es gelingen kann. Eine Voraussetzung dafür ist, dass die Vereinigung es auch in Zukunft schafft, ihre Mitglieder in geeigneter Weise anzusprechen und ihnen Möglichkeiten des fachlichen, aber auch persönlichen Austausches anzubieten, die ihren Vorstellungen und Bedürfnissen entsprechen.
Mit der Zeit gehen
Die Erfahrung hat gezeigt, dass insbesondere die jüngeren Mitglieder immer stärker soziale Medien nutzen, um miteinander in Kontakt zu treten und sich über fachliche Themen auszutauschen. Dafür bleiben sie den „traditionellen“ Veranstaltungen, die den persönlichen Kontakt ermöglichen, zunehmend fern, was dem satzungsgemäßen Ziel des Landesverbands, die Geselligkeit seiner Mitglieder – jüngerer wie älterer – zu pflegen, im Grunde widerspricht. Der Vorstand der VSVI SH trägt diesen veränderten Ansprüchen Rechnung und bietet den jungen Ingenieuren Unterstützung zum Beispiel beim Aufbau von Kontakten an. Die VSVI SH habe nicht den Anspruch, alleiniges Bindeglied der Verkehrsingenieure zu sein, sagt ihr Landesvorsitzender Matthias Paraknewitz.
Für die Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigung ist ihre Internetseite ganz zentral. Laut Carsten Carstensen, der den Internetauftritt der VSVI SH betreut, hat die Vereinigung hier „eine gewisse Verbesserung herbeiführen können“. Die bestehende Seite steht jedoch softwaretechnisch auf einem so alten Fundament, dass die „Pflege“ des Internetauftritts, das heißt vor allem, das Einstellen neuer Inhalte, zuletzt unverhältnismäßig aufwändig war. Auch deshalb wird es bald einen Neustart der Seite unter der neuen Adresse www.vsvi-sh.net geben – sie wird auch eine neu gestaltete Mitgliederseite enthalten. Unterdessen ist der Auftritt nach Auskunft von Carstensen an mehreren Stellen noch renovierungsbedürftig, und auch der für die Außendarstellung der Vereinigung so wichtige Informationsfluss aus den Bezirksgruppen der Landes-VSVI sei noch ausbaufähig oder, wie der Referent für Öffentlichkeitsarbeit Dr. Manfred Hase formulierte: „Da geht noch was.“
„Norddeutscher“ Ingenieurpreis
Sieger des 1. VSVI-SH Ingenieurpreises und Gewinner einer einjährigen kostenlosen Mitgliedschaft in der Vereinigung sowie eines Preisgeldes von 300 Euro ist Tim Kramer. Weitere kostenlose Mitgliedschaften gewannen: Christina Gehl für ihre Masterarbeit „Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Drohnen zur Geländeaufnahme und Zustandserfassung“, Jan Alexander Kühl für seine Masterarbeit „Einsatz des Thermografie-Verfahrens zur Qualitätssteigerung bei Asphaltbaumaßnahmen und das Potential der digitalen Vernetzung“, Kay Sievers für seine Masterarbeit „Dichtheitsprüfungen von Rohrleitungen und Schächten, Vergleich herkömmlicher Prüfmethoden mit dem Vakuum-Prüfverfahren“ und Anne Brinkmann für ihre Bachelorarbeit „Entwurfs- und Ausführungsplanung – Platzfläche einer Kaianlage“.
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Ingenieure auf dem neuesten Stand
Ein zentrales Element in der Arbeit der VSVI-SH sind die Fortbildungsveranstaltungen, die jedes Jahr im Januar und Februar in Rendsburg und Neumünster stattfinden. Auch 2017 konnte die VSVI SH mit dem Verlauf und der Resonanz auf die Veranstaltungen zufrieden sein: Über 100 Teilnehmer besuchten den Eröffnungstag, an den folgenden Tagen gab es jeweils zwischen 50 und 60 Teilnehmer, so dass am Ende über 500 Personen verbucht werden konnten. Erstmals war auch die Digitalisierung im Straßenbau Thema.
Und noch etwas: Bekanntermaßen vergeht in der VSVI SH kein Jahr ohne Wahlen. In Glückstadt wurde Jürgen Schabow als stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung wiedergewählt. Er wird sich in Zukunft unter anderem um die Zukunft der Bezirksgruppen kümmern, sie hinterfragen und ggf. neu organisieren. Schabow: „Wir haben noch viel vor. Danke für Ihr Vertrauen!“
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