60 Jahre VSVI Schleswig-Holstein
Die VSVI Schleswig-Holstein denkt auch mit 60 Jahren noch lange nicht ans Aufhören. Im Gegenteil: Die Vereinigung zieht alle Register, um attraktiver für den Ingenieur-Nachwuchs zu werden und sich stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. von Hendrik Stellmach
Das Mischen wird digital
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Im 60. Jahr ihres Bestehens stehen die Zeichen für die Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure Schleswig-Holstein (VSVI SH) nicht schlecht. Zwar ist die VSVI SH als älteste der deutschen Landesvereinigungen im besten Wortsinn in die Jahre gekommen. Doch der Mitgliederschwund der letzten Jahre konnte annähernd zum Stillstand gebracht werden, die Vereinigung nutzt alle Möglichkeiten der Nachwuchswerbung, und entscheidende Strukturreformen werden angegangen. Der Blick ist also konsequent in die Zukunft gerichtet und lässt kaum Zeit, um in Erinnerungen an die vergangenen 60 Jahre zu schwelgen.
Ein guter Tag für Schleswig-Holstein
Bei der Frage der zukünftigen Organisation des Fernstraßenbaus bezog der Minister ebenfalls deutlich Stellung: „Wir glauben nicht, dass Zentralismus ein Allheilmittel ist.“ Die bestehende Auftragsverwaltung sei gut, könne aber optimiert werden, wenn mehr Geld für Personal und Fachkräfte in die Hand genommen werde. Die derzeitige Einstiegsvergütung in der Behörde sei für junge Leute anscheinend nicht attraktiv genug, wie möglicherweise der öffentliche Dienst als Arbeitgeber insgesamt. Im Landesbetrieb Straßenbau Schleswig-Holstein wurde gleichwohl bis zuletzt eher Personal ab- statt aufgebaut. Die Steilvorlagen des Ministers nahm der Landesvorsitzende Matthias Paraknewitz dankbar auf: „Wir stehen bereit, mit Ihnen gemeinsam für Planungsbeschleunigung und Beseitigung des Fachkräftemangels einzutreten.“
Mit den Jahren immer attraktiver
Was die Aktivitäten der VSVI SH angeht, gab es aus dem Vorjahr fast nur Positives zu vermelden: Die Fortbildungsveranstaltungen in Rendsburg und Neumünster waren abermals besser besucht als im Jahr zuvor, und es war zu beobachten, dass auch deutlich mehr Gäste, also Nichtmitglieder, zu den Vorträgen und Seminaren kamen – und das, obwohl deren Teilnahmegebühren angehoben worden waren. Für die Vereinigung waren die Fortbildungsveranstaltungen also auch in finanzieller Hinsicht ein Erfolg. Der Rückgang bei den Mitgliederzahlen konnte zwar noch nicht ganz gestoppt werden, hat sich aber 2015 erneut verlangsamt: Dank 23 Neuzugängen stehen derzeit rund 800 Mitglieder zu Buche. Die positive Tendenz in einigen anderen Landesvereinigungen gibt dem Landesvorsitzenden Matthias Paraknewitz aber Anlass zur Hoffnung: „Betrachtet man andere Bundesländer, sollte sich die Zahl in den nächsten Jahren stabilisieren.“
Dass die schöne neue Welt des Internets auch Fallstricke rechtlicher Art bereithält, musste die Vereinigung 2015 schmerzlich lernen. Einem aufmerksamen Leser der VSVI-Internetseite war die unzulässige Verwendung einer Karte in einem dort veröffentlichten Vortrag aufgefallen. Die Folge war ein Rechtsstreit, den die Vereinigung durch einen Vergleich beilegen konnte. Insgesamt stehen die Finanzen der Vereinigung in diesem Jahr auf einem sehr stabilen Fundament, erstens weil Anfang dieses Jahres zum ersten Mal der erhöhte Mitgliederbeitrag wirksam wurde und zweitens, weil alle Veranstaltungen im Jahr 2015 zu geringeren Kosten als veranschlagt durchgeführt werden konnten.
Für die BSVI war der Vizepräsident der BSVI Rainer Popp ins „Alte Stahlwerk“ gekommen und überbrachte zunächst die herzlichen Glückwünsche der Bundesvereinigung: „Es gratulieren in diesem Moment 16.000 Ingenieurinnen und Ingenieure. Happy Birthday!“, sagte Popp mit lakonischem Witz. In der VSVI SH sei heute schon die „Enkelgeneration der Vereinigung“ am Werk, während ihr bayerisches Pendant erst auf den 40. Geburtstag zusteuere. Mit Blick auf die vieldiskutierte Bundesfernstraßengesellschaft warnte er davor, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Mit einer solchen Gesellschaft werde nicht automatisch alles besser.
Straße und Baudenkmal
Die Kiel-Altonaer Chaussee, heute gleichberechtigt auch Altona-Kieler Chaussee genannt, führte nicht mehr durch jedes kleine Dorf, ihr Verlauf war viel geradliniger als jener der alten Postkutschenstraßen. Viele neue Brücken wurden in ihrem Verlauf errichtet, darunter zum Beispiel auch die erste Spannbetonbrücke Schleswig-Holsteins. Zur Straßenausstattung der neu angelegten Straße gehörten von Anfang an Alleebäume, die Schatten spenden, die Austrocknung und Staubentwicklung mindern und Orientierung bei Nacht und Schnee bieten sollten. Einige Abschnitte dieser ursprünglichen Bepflanzung sind noch heute erhalten, vielerorts werden sie wieder hergestellt, sodass zwischen Altona und Kiel seit 2008 schon mehr als 1.000 neue Bäume gepflanzt wurden.
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Weitere Zeugnisse aus der Bauzeit sind die Meilensteine entlang der Strecke. Sie wurden zu Ehren des damals herrschenden dänischen Königs Frederik (Friedrich) VI. aufgestellt und enthielten darüber hinaus Richtungs- und Entfernungsangaben. Auch einige der alten Ausspanne und Chausseewärterhäuser sind noch heute erhalten. Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund, die Stadt Neumünster und der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein wollen möglichst viele dieser Objekte wieder sichtbar machen und beschildern.
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