Dicken Beton schonend zerkleinert
Für die Umwandlung eines ehemaligen Hochbunkers zum Wohngebäude muss in Koblenz schweres Gerät ran. 50-Tonnen-Bagger und Kemroc-Querschneidkopffräse KR 165 bilden dabei zwar eine wuchtige Kombination, arbeiten in der Nähe der angrenzenden Wohnbebauung allerdings ausgesprochen geräusch- und erschütterungsarm.
Das Mischen wird digital
Zum Jubiläum präsentiert Collomix die komplett neue Rührwerksreihe XQ mit neuen Antrieben, digitaler Display-Steuerung und hoher Geräuschreduktion.
Allerdings ist im dicht bebauten Koblenzer Stadtteil auf der ehemaligen Rheininsel Oberwerth kein Platz für einen Kran vorhanden, um größere, aus dem massiven Gebäudekörper herausgeschnittene Betonteile zum Abtransport umzuschlagen. Daher entschied sich das Abbruchteam rund um den Bauleiter Sebastian Sommer für ein schrittweises Abtragen der entbehrlichen Gebäudeteile. „Natürlich konnten wir mitten im Stadtgebiet nicht sprengen“, kommentiert der Diplomingenieur, „und in unmittelbarer Nähe zu den umgebenden Wohngebäuden war auch der Einsatz von Hydraulikbaggern mit Abbruchhämmern keine Option. Zudem besteht das Gebäude aus völlig unbewehrtem Beton, der beim Einsatz von Hämmern strukturell beschädigt werden könnte. Als einzige Option blieb uns daher der Einsatz von Frästechnik.“
Querschneidkopffräse mit Direktantrieb entwickelt viel Leistung
Im Oktober 2022 mietete man beim Ausrüster T + M Abbruchtechnik GmbH zunächst eine Querschneidkopffräse KR 150 (120 kW) vom Hersteller Kemroc und montierte sie an einem firmeneigenen 35-t-Bagger. Nach mehreren Wochen Dauereinsatz erwies sich diese Kombination als technisch praktikabel. Für einen schnelleren Arbeitsfortschritt wollte man jedoch eine leistungsfähigere Bagger-Fräsen-Kombination einsetzen. Man besprach sich daher mit Thomas Micheel, dem Geschäftsführer von T + M Abbruchtechnik aus Kruft bei Koblenz. Sein Unternehmen hat sich auf den Verkauf sowie die Vermietung und Instandsetzung von Abbruchausrüstung spezialisiert. Schließlich fiel die Wahl auf einen 50-t-Bagger aus dem Mietpark von T + M zusammen mit einer Querschneidkopffräse Kemroc KRD 165 (160 kW). Mit dieser Kombination wurden die Hauptöffnungen in Außenwände und Deckel des Betongebäudes gefräst, um später mithilfe von Seilsägen die nicht gebrauchten Betonstrukturen zu entfernen bzw. Fensteröffnungen auf das vorgegebene Zielmaß zu erweitern.
Im Bau kennen wir uns aus!
Für Sie bauen wir unseren Newsletter mit den relevantesten Neuigkeiten aus der Branche.
Gleich abonnieren!
Querschneidkopffräsen der Baureihe KRD vom Hersteller Kemroc sind für Bagger von 0,5 t bis 50 t Einsatzgewicht verfügbar. Mit ihrer robusten und kompakten Bauform bieten sie viel Leistung bei wenig Gewicht. Der Direktantrieb setzt die Hydraulikleistung des Trägergerätes sehr verlustarm um. Die von der Firma HR Abbruch in Koblenz-Oberwerth verwendete KRD 165 ist das größte Modell dieser Baureihe und für Trägergeräte von 35 bis 50 Tonnen geeignet. Kemroc vertreibt noch eine Reihe weiterer Fräsen-Typen, darunter Kettenfräsen für Bagger von zwei bis 50 Tonnen Gewicht, die zum Fräsen von schmalen und tiefen Kanalgräben verwendet werden. Zum Beispiel wurde eine Kemroc-Kettenfräse EK 150 bei Kanalbauarbeiten an der Autobahn A3 im Steigerwald in Nordbayern eingesetzt.
Mit Bagger-Fräsen-Kombination Vibrationen niedrig halten
Anfang Februar 2023 waren die Fräsarbeiten in Koblenz abgeschlossen, und die bei T + M Abbruchtechnik angemietete Bagger-Fräsen-Kombination wurde von der Baustelle abgezogen. „Bei einer Außenwandstärke von rund 2 m ist das Einfräsen von Öffnungen in das Bunkergebäude für jede Maschinenkonfiguration keine einfache Aufgabe“, kommentiert Sebastian Sommer den erfolgreichen Abschluss der Arbeiten, „aber unter den gegebenen Umständen bildete der Mieteinsatz dieser Anbaufräse eine technisch und wirtschaftlich passende Lösung für unsere Aufgabe.“ Beim Arbeitsfortschritt und Kraftstoffverbrauch, so der Bauleiter, hielt sich das Fräsen im unbewehrten Beton die Waage mit dem Einsatz eines hydraulischen Abbruchhammers. Zudem zeigte sich, dass ein hoher Anpressdruck, resultierend aus einer schweren Bagger-Fräsen-Kombination und einer geringen Arbeitshöhe, den Arbeitsfortschritt beschleunigte. Auch die für Mensch, Maschine und Umgebung schädlichen Vibrationen waren bei hohem Anpressdruck geringer. „Das ständig begleitende Vibrations-Monitoring während unseres Fräseinsatzes ergab lediglich einmal ein Messergebnis, das eine kurze Unterbrechung der Arbeiten erforderte“, so der Diplomingenieur. „Bagger-Anbaufräsen werden sicherlich im innerstädtischen Abbruch immer bedeutsamer werden und die klassischen Stemmhämmer weitgehend verdrängen.“
Quelle: Kemroc
Neueste Beiträge:
Meistgelesene Artikel
Für welche Leistungsart interessieren Sie sich?
Bauleistungen
Dienstleistungen
Lieferleistungen
Verwandte Bau-Themen:
Top Bau-Themen:
Jetzt zum Newsletter anmelden:
Lesen Sie Nachrichten zu Bauwirtschaft und Baupolitik aus erster Hand. Plus: Hoch-, Tief- und Straßenbau.