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Fahrbericht Citroën ë-Berlingo: Er ist frisch überarbeitet, fährt sich komfortabel und transportiert eine Menge. Der Vergleich mit einem Pick-up mit armdicken Auspuffrohren verdeutlicht die enorme Spannweite, wenn’s ums transportieren von Material geht: Hier der Macho, immer bereit zum Armdrücken, dort der Softie mit dem leisen Auftritt.

Elektromobilität im Test: Der ë-Berlingo und seine Stellantis-Geschwister im Vergleich
Da gibt’s nichts zu grinsen: Der Citroën ë-Berlingo ist ein vollwertiger Lieferwagen. | Foto: Randolf Unruh

Der ë-Berlingo und seine de facto baugleichen Kumpanen Fiat E-Doblò, Opel Combo Cargo Electric und Peugeot e-Partner im Stellantis-Konzern zeigen nicht nur, wie vielfältig der Hinweis auf den Elektroantrieb ist. Sie verbindet auch ein Dilemma: Das Quartett ist in einem sehr kostensensiblen Segment unterwegs. Beispiel: Den Citroën Berlingo als Kastenwagen mit Verbrennungsmotor gibt es zurzeit ab netto 16.790 Euro. Der vollelektrisch angetriebene ë-Berlingo startet im Moment zum Aktionspreis von 28.290 Euro. Das unterstreicht: Elektromobilität muss man wollen. Oder müssen, wenn man im GaLaBau in umweltsensiblen Bereichen unterwegs ist.

Die Leistung des ë-Berlingo

Typisch Citroën ist der markentypisch komfortabel aufgepolsterte Fahrersitz. | Foto: Randolf Unruh
Typisch Citroën ist der markentypisch komfortabel aufgepolsterte Fahrersitz. | Foto: Randolf Unruh

An der Leistungsfähigkeit jedenfalls muss Elektromobilität nicht scheitern. Der ë-Berlingo und seine Geschwister profitieren dabei von ihrer engen Verwandtschaft mit den Kompakt-Transportern eine Klasse darüber. Da wäre die Batterie mit 50 kWh nutzbarer Kapazität, bei den Lieferwagen Standard für alle, bei den Transportern Basisgröße. Gleiches gilt für den Elektromotor mit seiner Leistung von maximal 100 kW und 270 Nm Drehmoment. Ebenso das Lenkrad einschließlich der Bedientastatur und die Wipptasten für die mehrstufige Einstellung der Rekuperation und die Bedienelemente für Fahrtrichtung und die drei Fahrmodi in der Mittelkonsole – alles identisch.

Wie ist die Reichweite beim ë-Berlingo?

Das Lenkrad und diverse Bedienungselemente sind identisch mit den größeren Geschwistern. | Foto: Randolf Unruh
Das Lenkrad und diverse Bedienungselemente sind identisch mit den größeren Geschwistern. | Foto: Randolf Unruh

Somit fährt auch der ë-Berlingo mit dem Elektromotor der zweiten Generation, laut Citroën effizienter. Und weil darüber hinaus nun eine Wärmepumpe die Klimatisierung unterstützt, rollt er jetzt 50 Kilometer weiter, im WLTP-Mix bis zu rund 340 Kilometer mit einer Batteriefüllung. Außer der Fahrer nutzt die Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h aus, versteht sich. Danach wird an der Wallbox mit 7,4 oder 11 kW geladen, an der Schnellladesäule mit bis zu 100 kW. Der Citroën ist mit ihm ausgesprochen leise unterwegs, kein Pfeifen untermal die Fortbewegung. Und da der sehr dezente E-Motoren ein Türöffner für andere Geräusche ist, dringt ein sehr dezentes Fahrwerkspoltern durch.

Gedeiht die grüne Branche?

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Hier tritt der Kastenwagen in Langversion an. Er streckt sich auf 4,75 Meter, fasst laut Werksangabe im Laderaum 3,8 Kubikmeter Fracht und bekommt wohlgesonnenen Staplerfahrern auch eine Europalette quer durchs Heckportal und zwischen die Radkästen. Am Gewicht soll es dabei nicht scheitern, der Testwagen in Langausführung stemmte knapp 700 Kilogramm. Gar bis zu 780 kilogramm sind es bei der Kurzausgabe. Und falls das nicht genug ist, darf der ë-Berlingo überdies eine weitere Dreivierteltonne ziehen.

Komfort beim Citroën ë-Berlingo?

Eine Palette passt ganz knapp auch quer durch Heckportal und zwischen die Radkästen. | Foto: Randolf UnruhBH
Eine Palette passt ganz knapp auch quer durch Heckportal und zwischen die Radkästen. | Foto: Randolf UnruhBH

Mit ein wenig Fracht im Heck wiegt sich der ë-Berlingo sanft in den Federn, Erinnerungen an frühere Zeiten werden wach, als französische Autos vor allem durch Komfort brillierten. Prompt legt Citroën im Unterschied zu den baugleichen Kollegen noch eins drauf: Ein besonderer Polsterschaum mit einer individuellen Ausformung hüllt den Fahrer ein, vermittelt Wohlbefinden. Der Sessel hat Charme, gerade in nüchternen Lieferwagen. Zu denen auch der ë-Berlingo mit seinem eher düsteren Cockpit mit einfachen Materialien und nicht gerade übertrieben sorgfältiger Verarbeitung zählt. Aber vielen pfiffigen Ideen rund um die klappbaren Beifahrersitze. Ja, den Citroën gibt es auch mit Doppelsitz rechts, ein Fall maximal für den schlanken und leidensfähigen Azubi auf der Kurzstrecke. Typisch für ë-Berlingo und Konsorten sind ebenfalls kleine Außenspiegel, klobige Gehäuse für Spiegel und Lautsprecher sowie nach unten breit auslaufende A-Säulen. Umso empfehlenswerter ist daher der digitale Innenspiegel mit seinem Breitwand-Kinobild auf den nachfolgenden Verkehr und die Rundumsicht aus der Vogelperspektive. Dass der ë-Berlingo nun mit weiteren Assistenzsysteme antritt, versteht sich dank straffer EU-Vorgaben.


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