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50 Jahre IVG

Wie wenn nicht der der Industrieverband Garten (IVG), wer sonst sollte sein Jubiläum mit einer Gartenparty feiern. So geschehen Anfang November im Maritim Hotel in Düsseldorf. Über 280 Gäste feierten das 50-jährige Bestehen des Verbandes in festliche Atmosphäre, während der Festsaal in einen blühenden Garten umgewandelt wurde. Am folgenden Tag versammelten sich die Gäste zum IVG Forum Gartenmarkt, das unter dem Motto „50 Jahre im Garten“ stand.

Industrieverband Garten (IVG) feiert sein 50-jähriges Bestehen
Nach der geselligen Grillparty folgte ein Tag voller spannender Vorträge zum IVG Forum Gartenmarkt, das unter dem Motto „50 Jahre im Garten“ stand. | Foto: Industrieverband Garten e.V.

Der IVG hatte den Festsaal im Maritim Hotel in einen großen Garten verwandelt: Lange, gedeckte Tafeln, Lounges mit Gartenmöbeln luden zum Verweilen ein und einige Besucher schwangen zu fortgeschrittener Stunde das Tanzbein. Am folgenden Tag beleuchteten die eingeladenen Referentinnen und Referenten in ihren spannenden und informativen Vorträgen Themen, die unterschiedliche Bereiche der Grünen Branche betreffen.

Die fünf „Neins“ von Dr. Salima Douven

Dr. Salima Douven definierte dabei fünf „Neins“ wie zum Beispiel „Nein zu homogenen Teams“ oder „Nein zur Perfektion“, die man unbedingt laut aussprechen sollte. | Foto: Industrieverband Garten e.V.
Dr. Salima Douven definierte dabei fünf „Neins“ wie zum Beispiel „Nein zu homogenen Teams“ oder „Nein zur Perfektion“, die man unbedingt laut aussprechen sollte. | Foto: Industrieverband Garten e.V.

Nach einem Grußwort von Dr. Peter Wüst, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Heimwerken, Bauen und Garten (BHB), startete Dr. Salima Douven, CVP Open Innovation & Incubation bei Henkel, das Programm des 14. IVG Forum Gartenmarkt. In ihrem Vortrag „Warum digitale Innovation mutige Nein-Sager braucht“ beleuchtete sie die wesentlichen (kulturellen) Hürden in Unternehmen, sich gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Transformationen wie zum Beispiel Digitalisierung zu stellen. Douven definierte dabei fünf „Neins“ wie zum Beispiel „Nein zu homogenen Teams“ oder „Nein zur Perfektion“, die man unbedingt laut aussprechen sollte, wenn man „Ja“ zu Innovation sagen und damit das eigene Unternehmen, das Umfeld und sich selbst weiterentwickeln will. Dr. Douven gab in ihrem Vortrag den Rat, Versuche zuzulassen und auf diverse Teams und offene Mindsets zu setzen.

Die Befragung von Dr. Ottmar Franzen

Dr. Ottmar Franzen stellte eine repräsentative Haushaltsbefragung aus dem eigenen Hause vor. Dabei ging es um die Fragen „Was macht Nachhaltigkeit aus?“, „Wie wird Nachhaltigkeit effektiv vermittelt?“ und „Wie schafft man Glaubwürdigkeit beim Thema Nachhaltigkeit?“ | Foto: Industrieverband Garten e.V.
Dr. Ottmar Franzen stellte eine repräsentative Haushaltsbefragung aus dem eigenen Hause vor. Dabei ging es um die Fragen „Was macht Nachhaltigkeit aus?“, „Wie wird Nachhaltigkeit effektiv vermittelt?“ und „Wie schafft man Glaubwürdigkeit beim Thema Nachhaltigkeit?“ | Foto: Industrieverband Garten e.V.
In seinem Vortrag „Nachhaltigkeit beim Einkauf von Gartenprodukten – worauf kommt es an?“ stellte Dr. Ottmar Franzen, Geschäftsführender Gesellschafter bei Konzept & Markt, eine repräsentative Haushaltsbefragung aus dem eigenen Hause vor. Dabei ging es um die Fragen „Was macht Nachhaltigkeit aus?“, „Wie wird Nachhaltigkeit effektiv vermittelt?“ und „Wie schafft man Glaubwürdigkeit beim Thema Nachhaltigkeit?“ Einige Ergebnisse der Studie: Für acht von zehn Gartenmarktkunden hat Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert. Als Entscheidungskriterium für die Auswahl ist Nachhaltigkeit von mittlerer Relevanz, entscheidender sind Qualität und Preis-Leistungs-Verhältnis. Um sich über Nachhaltigkeit zu informieren, wird zunächst auf die Produktverpackung geschaut. „Laut unserer Studie wird die Branche in Sachen Nachhaltigkeit zurzeit noch skeptisch beäugt“, sagt Dr. Franzen. „Nur sieben Prozent der befragten Gartenmarktkunden betrachten die bisherigen Aktivitäten als sehr glaubwürdig.“

Der Handel aus Sicht des Handels – erklärt von Alexander Kremer

In seinem Vortrag stellte Alexander Kremer „Grüntopia – eine grünere, gesündere und bessere Welt für alle“ vor. | Foto: Industrieverband Garten e.V.
In seinem Vortrag stellte Alexander Kremer „Grüntopia – eine grünere, gesündere und bessere Welt für alle“ vor. | Foto: Industrieverband Garten e.V.
Im zweiten Block des Tages erläuterte Alexander Kremer, Geschäftsführer und Inhaber der Garten-Center Kremer GmbH, sein Konzept eines modernen, zukunftsweisenden Gartencenters. In seinem inspirierenden Vortrag „Grüntopia – eine grünere, gesündere und bessere Welt für alle“ stellte er anhand des eigenen Unternehmens neue Wege im Handel vor. Mit seinen Gartencentern bietet er seinen Kunden mehr ein Ausflugziel und einen Spaziergang als eine reine Einkaufstour. Jedes Gartencenter basiert auf einer individuellen Grundidee und hat das Ziel: Mensch und Natur wieder eine Einheit werden zu lassen. „Sie sind unsere Idee von einer grüneren, gesünderen und besseren Welt für alle“, so Kremer. So haben beispielsweise die Kundinnen und Kunden im Naturgartencenter in Remscheid die Möglichkeit, Grüntopia als eine kleine grüne Idealstadt mit grünen Plätzen zu erleben. Die Fassade mit ihren 100 Klimabäumen ist schon von weitem zu erkennen.

Hornbach: Parallelen zwischen der Unternehmenswelt und dem Leben im Garten

Ingo Leiner:  „Was können wir von der Natur lernen?“ | Foto: Industrieverband Garten e.V.
Ingo Leiner: „Was können wir von der Natur lernen?“ | Foto: Industrieverband Garten e.V.

In seinem Vortrag „Überall kann Garten sein“ zog Ingo Leiner, Mitglied des Vorstands bei Hornbach und verantwortlich für die Bereiche Logistik, Bauwesen und Technischer Einkauf, Parallelen zwischen der Unternehmenswelt und dem Leben im Garten. „Was können wir von der Natur lernen“, fragte Leiner zu Beginn seines Vortrags und schlug einen Bogen von dem Thema Anpassungsfähigkeit während verschiedener Krisen über verbesserte Infrastruktur bis hin zur Kreislaufwirtschaft. Dabei verglich er immer wieder unterschiedliche Unternehmensstrukturen mit Abläufen und Protagonisten der Gartenwelt. Sein Fazit: „Wage Neues und es wird wachsen“.

50 Jahre im Garten – und jetzt, fragt Philipp Braungardt

Philipp Braungardtbeschreibt anschaulich die Nachfolgeprozesse in seinem Familienunternehmen. | Foto: Industrieverband Garten e.V.
Philipp Braungardtbeschreibt anschaulich die Nachfolgeprozesse in seinem Familienunternehmen. | Foto: Industrieverband Garten e.V.

Im dritten Block beschrieben Philipp Braungardt von Step Systems und Sabine Wolff von Wolfcraft in ihren Vorträgen anschaulich die Nachfolgeprozesse in ihren Familienunternehmen. Beide treten in die Fußstapfen der Vorgängergeneration und erläuterten die komplexen Herausforderungen, die eine Firmenübergabe mit sich bringt. Sabine Wolff machte dabei deutlich, dass es sich lohnen kann, traditionelle Nachfolgemuster in Frage zu stellen und mehrere Nachkommen gleichberechtigt in die Verantwortung zu nehmen. Im Anschluss stellte Milan Wolfs die Garten-App Gardify vor. Mit Gardify wissen Gartenbesitzer genau, was in ihrem eigenen Garten zu tun ist, wann und wie es gemacht wird. „Einfach die eigenen Pflanzen in der App auswählen, und fertig ist der personalisierte Pflegeka-lender mit Erinnerungen, Anleitungen, Videos, einem Pflanzen-Doc und Öko-Tipps für alle Pflegeschritte“ so Wolfs. „Damit bietet Gardify die erste personalisierte Lösung für sämtliche Gartenfragen.“

Gedeiht die grüne Branche?

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Ranga Yogeshwar erläutert Emils Welt – eine Gesellschaft im Wandel

Ranga Yogeshwar blickte im letzten Vortrag des Tages auf die Welt seines Enkels Emil, der im Januar 2020 geboren wurde | Foto: Industrieverband Garten e.V.
Ranga Yogeshwar blickte im letzten Vortrag des Tages auf die Welt seines Enkels Emil, der im Januar 2020 geboren wurde | Foto: Industrieverband Garten e.V.

Ranga Yogeshwar, Physiker und Wissenschaftsjournalist, blickte im letzten Vortrag des Tages auf die Welt seines Enkels Emil, der im Januar 2020 geboren wurde, und stellte die Frage: In welcher Welt wird Emil leben? „Emils Welt ist anders als das ‚business as usual‘ der Vorgängergenerationen,“ so Yogeshwar. Denn im Zeichen von Künstlicher Intelligenz, Klimawandel und schwindender Artenvielfalt, Ressourcenverbrauch und konsumgeprägten Menschenbild beginnt ein Umdenken hin zu mehr Nachhaltigkeit. Ein Wandel, der das Leben folgender Generationen stark beeinflussen wird. Yogeshwar: „Sie wird das Ergebnis einer globalen Transformation sein und hierbei stellt sich die Frage nach den neuen Prioritäten und Werten von Emils Welt.“


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