Europäische idverde-Gruppe startet in Deutschland durch
Seit 35 Jahren bietet die idverde Gruppe mit Hauptsitz bei Paris das komplette Programm landschaftsgärtnerischer Dienstleistungen. Die Gruppe ist ein Netzwerk aus GaLaBau-Betrieben in Frankreich, England, den Niederlanden und in Dänemark, die insgesamt mehr als 8.000 Mitarbeiter:innen beschäftigen. Hierzulande hat idverde sein erstes Mitglied im März 2021 für sich gewinnen können. Über den Einstieg in den deutschen Markt und die weiteren Pläne sprachen wir mit idverde-Deutschlandchef Jan Jörgenshaus.
B_I galabau: Herr Jörgenshaus, seit 2020 gibt es die idverde Deutschland GmbH mit Sitz in Köln. Ein Jahr später hat sich das Stuttgarter Traditionsunternehmen, die Jörg Seidenspinner Garten- und Landschaftsbau GmbH, als erstes neues Mitglied in Deutschland dem idverde-Netzwerk angeschlossen. Wie ist das Netzwerk, das aus über 150 Niederlassungen besteht, organisiert?
Jan Jörgenshaus: Jedes Unternehmen wird mit dem Eintritt in die idverde-Gruppe Teil einer starken GaLaBau-Familie und bringt immer ganz eigene Stärken mit. Die Integration in die Gruppe wird entsprechend sehr individuell gestaltet. Die Betriebe behalten ihren Namen, ihre Mitarbeiter und ihren Kundenstamm, um ihre eigene Kultur zu bewahren und damit die ganze Gruppe zu bereichern. Der partnerschaftliche Charakter, der idverde auszeichnet, zeigt sich z. B. darin, dass ein Großteil der ehemaligen Eigentümer nach wie vor im Management aktiv ist, womit eine hohe Eigenverantwortlichkeit einhergeht. Ein großer Vorteil ist, dass die Gruppe eine Reihe von Unterstützungsfunktionen wie z. B. Finanzen, Lohnabrechnung und Recht bündelt, um die Mitgliedsunternehmen zu entlasten. Jedes Land hat außerdem seine eigene Länderstruktur, die wie ein unabhängiges kleines bis mittelgroßes Unternehmen operiert und kompetente lokale Ansprechpartner bietet.
B_I galabau: Im Jahr 2020 hat die idverde-Gruppe einen Umsatz von 800 Mio. Euro erzielt. Welches Segment ist in der Gruppe Umsatztreiber?
Jan Jörgenshaus: idverde konzentriert sich auf öffentliche und gewerbliche Kunden. Die GaLaBau-Märkte in Europa sind relativ unterschiedlich. In UK ist beispielsweise der Anteil in der öffentlichen Pflege sehr hoch, in Dänemark überwiegt dafür der Neubauanteil im gewerblichen Bereich. In Deutschland wird sich idverde den hier vorliegenden Marktgegebenheiten anpassen.
(Anm.d Red: Im Geschäftsjahr 2020 hat die GaLaBau-Branche in Deutschland trotz Corona einen neuen Umsatzrekord eingefahren.)
B_I galabau: Seit 2020 verantworten Sie das idverde-Deutschlandgeschäft. Welche Beweggründe gab es für idverde jetzt in diesen Markt einzusteigen ? Sind Sie mit den Expansionsplänen von idverde auf offene Ohren gestoßen?
Jan Jörgenshaus: Deutschland ist der größte GaLaBau-Markt Europas und idverde möchte ein Europäisches Unternehmen sein. Die Expansion nach Deutschland ist die logische Folge aus dieser Selbstwahrnehmung. In meinem ersten Jahr bei idverde habe ich mit vielen Marktteilnehmern und -experten gesprochen und bin zu der Überzeugung gekommen, dass idverde für viele GaLaBauer eine sehr willkommene Lösung ist.
B_I galabau: Die idverde Gruppe bietet ein umfangreiches Dienstleistungs- und Serviceportfolio im GaLaBau-Bereich. Das 1905 in Deutschland gegründete und längst etablierte GaLaBau-Unternehmen Jörg Seidenspinner bietet ebenfalls ein derart umfangreiches Portfolio an. Ist das Stuttgarter Traditionsunternehmen Paradebeispiel für potenziell neue idverde-Mitglieder?
B_I galabau: Was unterscheidet Ihrer Meinung nach die idverde-Gruppe von anderen Netzwerken, die es in Deutschland durchaus schon gibt?
Jan Jörgenshaus: Was uns von unseren Mitbewerbern abhebt, ist unsere langjährige Erfahrung und auch der internationale Austausch von Know-how innerhalb der Gruppe. Auch wenn in Deutschland der Name idverde noch nicht ganz so geläufig ist, sind wir in Europa bereits seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich und verfügen in unserem Netzwerk über umfangreiche Expertise und starke Partner. Das ermöglicht es uns, auch komplexe und herausfordernde Kundenprojekte umsetzen, die Spezialkenntnisse erfordern. Gleichzeitig verstehen wir uns als ein Zusammenschluss aus Mittelständlern und sind stolz auf die Werte und Kultur, die Mittelständler im Garten- und Landschaftsbau vertreten und mit in die Gruppe bringen. Bei allem was wir tun nehmen wir unsere gesellschaftliche und unternehmerische Verantwortung sehr ernst.
B_I galabau: idverde ist in den deutschen Markt eingetreten, um nicht weniger als die Nummer Eins zu werden. Ist der nächste neue GaLaBau-Betrieb, der Teil des Netzwerks werden will, schon in Sicht?
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Jan Jörgenshaus: Wir führen bereits Gespräche mit interessierten Unternehmen und planen sowohl für dieses Jahr als auch für die Folgejahre mit ein, zwei weiteren Akquisitionen pro Jahr. Ein wenig Glück und das richtige Timing sind dabei natürlich auch wichtige Faktoren. Bevor wir etwas überstürzen, wollen wir sorgfältig prüfen, ob die Vorstellungen zueinander passen und beide Seiten dauerhaft miteinander arbeiten möchten.
B_I galabau: Was planen Sie für die Zukunft und ab wann würden Sie sagen, hat idverde den Markteinstieg in Deutschland geschafft?
Jan Jörgenshaus: Ich würde sagen, wir sind schon jetzt auf einem sehr guten Weg. Längerfristig wäre es natürlich toll, wenn wir uns den Umsätzen in Frankreich und Großbritannien von 200 bis 300 Mio. Euro annähern würden. Neben dem Umsatz ist uns aber besonders wichtig, auch die Verantwortung für die Umwelt mitzudenken und z. B. Stadtentwicklungsprojekte zu nachhaltigen Umgestaltungen wie zusätzlicher Begrünung mit geringerem CO2-Ausstoß zu beraten. Ich persönlich verfolge zusätzlich noch die Vision einer idverde-Akademie in Deutschland, in der wir sämtliche für uns relevante Berufsgruppen selber ausbilden und fördern können. Die ersten Schritte in diese Richtung werden wir hoffentlich bald gehen können.
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