Raupe mit GPS-Steuerung
Grasgrün anstatt Sonnengelb: Beim Garten- und Landschaftsbauer Gerd Linneweber ist ein ganz individuell gestalteter Cat D69 im Einsatz. Die Raupe ist zum Modellieren von Flächen mit anschließendem Oberbodenauftrag vorgesehen, aber auch im Erdbau kann sie zum Anlegen eines Planums genutzt werden.
Aktuell ist der Kettendozer dabei, Flächen für Lärmschutzwände an der ehemaligen Sinteranlage auf der Westfalenhütte zu profilieren. „Mit diversen Verhaltensregeln und Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter und Kunden können wir weiterhin arbeiten, und das ist auch gut so“, erklärt Frank Linneweber, der zusammen mit seinem Bruder Karsten Geschäftsführer bei Gerd Linneweber Landschaftsbau ist. Der weitere Bruder Dirk ist Geschäftsführer bei Nachtigall Bauen und Grün – ebenfalls ein Teil des Verbunds.
„Wir haben noch viele Aufträge vom Jahresanfang abzuarbeiten und können so unseren Baustellenbetrieb in der gegenwärtigen Corona-Krise unter Beachtung der Hygieneregeln und Einhaltung des Sicherheitsabstands aufrechterhalten“, zieht Linneweber eine Corona-Zwischenbilanz. „Zwar müssen auch wir auf ein paar Mitarbeiter aus Osteuropa verzichten, aber unsere Mannschaft zieht voll mit und wir haben unsere Kolonnen so organisiert, dass sie unter sich bleiben – so gut das eben geht.“
Eine Umstellung für den Galabauer bedeuten nicht nur die coronabedingten Schutzmaßnahmen, sondern in Verbindung mit der Raupe nutzt das Unternehmen erstmals auch eine GPS-Steuerung. Bislang wurde mit Laser gearbeitet – anders bei Kettenbaggern. Da haben sich GPS-Steuerungen bereits etabliert, versprechen sie doch große Produktivitätssteigerungen. Überdies zeichnen sich die Bagger mit 3D durch ein deutlich besseres Materialhandling aus. Das Material wird nur einmal mit dem Löffel angefasst. Nacharbeiten sind nicht erforderlich. Durch den Einsatz moderner Techniken aus dem eigenen Maschinenpark sollen Mitarbeiter entlastet werden, um unnötige körperliche Belastungen zu vermeiden. Damit ist das Unternehmen einen anderen Weg gegangen als viele andere in der Branche. Maschinensteuerungen waren in der Regel auf Baustellen erst bei Raupen und Gradern auf dem Vormarsch. Bei Gerd Linneweber wurden sie dagegen ursprünglich auf den zehn Kettenbaggern in der Klasse bis zu 22 Tonnen eingesetzt.
Die Kettenbagger gelten als Brot-und-Butter-Maschinen im Betrieb. Mit ihnen werden naturnahe Erdarbeiten ausgeführt, aber auch Renaturierungen oder Retentionsflächen geschaffen oder Bodenmodellierungen durchgeführt. Beginnend mit der Geländeaufnahme werden schon lange CAD-Daten verwendet, um Entwurfspläne, Antragspläne, Ausführungspläne und Revisionspläne zu erstellen. Diese sind wiederum Grundlage für ein Angebot, das in der Regel den gewerblichen Kunden unterbreitet wird. Auch für die Baustellenabrechnung werden die CAD-Daten seit geraumer Zeit genutzt. „Bislang lief unser Dozer eher nebenher und erzielte nicht die Auslastung. Doch das soll sich ändern, weil Arbeiten, die eine 3D-Steuerung erfordern, immer mehr werden und hier eine größere Nachfrage herrscht. Deswegen haben wir uns nun umgestellt“, so Frank Linneweber.
Thorsten Paukstadt, leitender Verkaufsrepräsentant der Zeppelin Niederlassung Hamm, lieferte den Cat D6N daher ab Werk mit GPS. Hinzu kommt ein Heckaufreißer, um Böden aufzulockern. Zur weiteren Ausrüstung gehört ein LGP-Moorlaufwerk mit breiten, speziell geformten Bodenplatten, die für niedrigen Bodendruck sorgen und so die Vegetation besser schonen. Um ein aufwendiges Prozedere bei Transportgenehmigungen zu sparen, lässt sich das Schild auf drei Meter einklappen, sodass die Baumaschine zu den Baustellen ohne Umschweife befördert werden kann.
Gerd Linneweber ist wiederum auf die Planung und Ausführung von gewerblichen Außenanlagen fokussiert. Bevor überhaupt damit begonnen werden kann, muss das Baufeld vorbereitet werden. Wenn nötig, werden dann Flächen gerodet, Bäume gefällt und bestehende Bauwerke samt Beton- und Stahlbetonfundamente entfernt. Das gewonnene Material wird, sofern es möglich ist, vor Ort wiederverwertet, anschließend wird die Baugrube erstellt. Auch hier wird die Verwertung des Bodens entsprechend der Analytik durchgeführt und der ausgekofferte Boden vor Ort wieder eingebaut. Ausgeführt werden zudem Kanalbauarbeiten wie das Herstellen von Hausanschlüssen, insbesondere Kanäle zur Entwässerung.
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Um den gestiegenen gesetzlichen Anforderungen bei der Regenwasserableitung gerecht zu werden, werden Regenwasserversickerungsanlagen und Regenwasserrückhaltungen in offener und geschlossener Bauweise erstellt. Zu den Spezialleistungen gehören die Gartengestaltung, aber auch der Wege- und Terrassenbau. Flächenbefestigungen aus Naturstein und Betonwerkstein, Einfassungen aus Formsteinen und die Begrünung der Flächen werden ebenfalls durchgeführt. „Unsere Devise heißt: alles aus einer Hand. Wir wollen breit aufgestellt sein, um viele Bereiche abdecken zu können“, führt Frank Linneweber aus. So kommen beide Betriebe auf rund 95 Mitarbeiter, die gegenwärtig die Aufträge bearbeiten.
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