Nicht pauschal mehr, sondern an der richtigen Stelle bauen
Die wohnungspolitische Debatte wird vom Mantra 'Bauen, Bauen, Bauen' bestimmt. Pauschale Forderungen nach mehr Bauland seien aber zu kurzsichtig und gingen am tatsächlichen Bedarf vorbei, sagen mehrere Stadtforschungsinstitute. Entscheidend sei nicht der Durchschnitt auf Bundes- oder Kreisebene, sondern ein präziser, kleinräumiger Blick.


Neue Elektro-Fertiger von Vögele
Vögele erweitert das E-Power-Segment für emissionsfreien Straßenbau um drei Elektro-Fertiger: den SUPER 1300-5e sowie die MINI-Modelle 500e und 502e.
„Flächen für Wohnungsbau müssen dort gesucht werden, wo sie auch gebraucht werden“: Stadtforscher*innen des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und des ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung fordern eine grundlegende Neuausrichtung der deutschen Wohnungsbaudebatte. In einem gemeinsamen Fachkommentar kritisieren sie die pauschale Forderung nach immer mehr Bauland als zu kurzsichtig.
Der Kommentar von Sebastian Eichhorn, Christian Holl, Mathias Jehling, Angelika Münter, Ricarda Pätzold, Thomas Preuß und Maic Verbücheln ist eine Reaktion auf die im Juni erschienene Studie „Wohnungsbau braucht (mehr) Fläche“ des Instituts für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (InWIS) an der Ruhr-Universität Bochum und der EBZ Business School Bochum im Auftrag verschiedener bauaffiner Verbände. Der Kommentar erschien jetzt in der Fachzeitschrift Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning.
Flächenverbrauch durch Siedlungsflächen begrenzen
Die Wissenschaftler:innen, die seit Jahren zu Flächenverfügbarkeit und Flächeninanspruchnahme forschen, bekräftigen: Das Ziel, den täglichen Flächenverbrauch auf 30 Hektar zu begrenzen, ist und bleibt richtig. Wer in schrumpfenden oder stagnierenden Regionen neue Bauflächen ausweist, riskiert teure Zersiedelung – zulasten von Umwelt, Kommunen und Steuerzahler:innen.
Neues Bauland zielgerichtet je nach Bedarf
Pauschale Forderungen nach mehr Bauland gehen am tatsächlichen Bedarf vorbei. Entscheidend ist nicht der Durchschnitt auf Bundes- oder Kreisebene, sondern ein präziser, kleinräumiger Blick. Neues Bauland im Außenbereich wird nicht flächendeckend benötigt. Es wird dort gebraucht, wo Wohnraum wirklich knapp ist, wo die Potenziale der Innen- und Bestandsentwicklung ausgeschöpft sind und wo eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur – insbesondere im Schienenverkehr – vorhanden ist. Solche Standorte liegen vor allem in den Großstädten sowie in Mittel- und Kleinstädten in ihrem Umland. Genau hier muss eine Politik für mehr Wohnraum ansetzen, statt pauschal neue Flächen freizugeben.
Im Bau kennen wir uns aus!
Für Sie bauen wir unseren Newsletter mit den relevantesten Neuigkeiten aus der Branche.
Gleich abonnieren!


„Wir brauchen daher keine pauschale Freigabe von Flächen für den Wohnungsbau, sondern eine neue, datengestützte und kooperative Planungskultur, die die Nachfrage nach (bezahlbarem) Wohnraum an die erste Stelle stellt, bevor wir über Neubaugebiete auf der ‚grünen‘ Wiese sprechen“, so die Wissenschaftler:innen in ihrem Kommentar. Dies erfordere eine neue Kultur der Zusammenarbeit zwischen den Kommunen sowie stärkere rechtliche und finanzielle Instrumente statt eines ruinösen Wettbewerbs zwischen Kommunen und einer Entwertung von Bestandseigentum außerhalb der boomenden Regionen.
Neueste Beiträge:
Meistgelesene Artikel
Für welche Leistungsart interessieren Sie sich?


Bauleistungen


Dienstleistungen


Lieferleistungen
Verwandte Bau-Themen:
Top Bau-Themen:
Jetzt zum Newsletter anmelden:
Lesen Sie Nachrichten zu Bauwirtschaft und Baupolitik aus erster Hand. Plus: Hoch-, Tief- und Straßenbau.