Ziegler Group: Sägewerke im europäischen Ausland verkauft
Die insolventen Ziegler-Gesellschaften sind größtenteils an verschiedene Investoren gegangen. Auf Interesse stoßen aber auch die nicht-insolventen Ziegler-Tochterfirmen. Jetzt wurden Ziegler-Sägewerke in Schweden und Rumänien verkauft.


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Ziegler-Tochter Thermoheld verkauft
Der Geschäftsbetrieb des Ziegler-Tochterunternehmens Thermoheld GmbH ist verkauft. Der Verkauf erfolgte über einen „Management Buy-out“ (MBO), so Böhm.Neuer Eigentümer ist der bisherige Geschäftsführer des Unternehmens, Dr. Walter Schütz. Schütz hatte das Unternehmen Thermoheld 2002 gegründet und 2021 an Ziegler verkauft, blieb aber als Geschäftsführer im Unternehmen. Schütz übernimmt den gesamten Geschäftsbetrieb einschließlich des Standortes in Bayreuth und der 16 Mitarbeiter.
Zimmerei Ziegler verkauft
Mit dem Verkauf der Zimmerei Ziegler konnte ein weiterer Betrieb erhalten werden. Erwerber ist die FoWaTec GmbH, eine Bau-Projektgesellschaft aus Wangen im Allgäu. FoWaTec übernimmt den gesamten Geschäftsbetrieb der Zimmerei Ziegler einschließlich des Standortes in Wiesau-Schönhaid und der 28 Mitarbeiter. FoWaTec habe sich auf unkonventionelle Bauprojekte spezialisiert, häufig mit aufwändigen Holzkonstruktionen, so der Insolvenzverwalter. Beide Unternehmen würden hervorragend zusammenpassen.
Ziegler Modulbau ging an BGK
Neuer Eigentümer der Ziegler Modulbau ist die BGK Holding GmbH, hinter der als Gesellschafter der bisherige Modulbau-Geschäftsführer Herwig Kohla sowie eine Investorengruppe aus Österreich stehen. Das Unternehmen werde künftig unter Holzwerk Naila GmbH firmieren. Der Investor übernehme den Standort Naila und alle der rund 55 Mitarbeiter, so Böhm. Der Betriebsübergang sei für Mitte Februar geplant.
Engelhardt+Geißbauer-Gruppe an FBSL verkauft
Die FBSL Holding GmbH mit Sitz in Burgbernheim übernimmt alle sechs Betriebe der Engelhardt+Geißbauer-Gruppe von der insolventen Ziegler-Gruppe. Dazu gehören die Engelhardt+Geißbauer GmbH, die Schwebheimer Holzelementebau GmbH, die Sendel+Göß Haustechnik GmbH, die Zimmerei Mohr GmbH, die Mohr Holzhaus GmbH und die E+G Besitzgesellschaft mbH. Wie der Insolvenzverwalter mitteilte, wolle der Käufer an den Standorten festhalten und hat rund 140 der 170 Mitarbeiter übernommen. Über den Kaufpreis sei - wie bei allen anderen Verkäufen auch - Stillschweigen vereinbart worden. Die Investorenfamilie mit Sitz südlich von Nürnberg konzipiert und baut unter anderem PV-Anlagen für Gewerbe- und Privatkunden.
Holzverarbeitung an Rettenmeier verkauft
Wesentliche Teile des Ziegler-Geschäftsbereichs Holzverarbeitung sind an den fränkischen Holzkonzern „Rettenmeier Holding AG“ verkauft. Rettenmeier übernimmt die Ziegler Holzindustrie GmbH & Co. KG, die Ziegler Naturenergie GmbH, die Ziegler Forstservice GmbH und die Holzzentrum Ziegler GmbH. Außerdem erwirbt Rettenmeier die nicht insolventen Ziegler-Gesellschaften Prechtl GmbH Anlagen- und Maschinenbau sowie die Ruhland Druckluft & Systemtechnik GmbH. Alle Standorte und rund 650 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Insgesamt konnten im Geschäftsbereich Holzverarbeitung bisher 770 Arbeitsplätze gerettet werden, so Böhm. Dem Kaufvertrag müssen noch die Kartellbehörden zustimmen. Auch hier wurde nichts zum Kaufpreis gesagt.
Keine Rettung für Ziegler Logistik
Allerdings seien vor der Unterzeichnung des Kaufvertrages bei einigen der jetzt übernommenen Geschäftsbetriebe "Personalanpassungen unumgänglich" gewesen, räumt de Insolvenzverwalter ein. „Ohne eine Anpassung vor allem bei den Personalkosten wäre ein wirtschaftlicher Betrieb und damit die vereinbarte Investorenlösung unmöglich gewesen.“ Das sei auch der Grund, warum die defizitäre Ziegler Logistik GmbH eingestellt worden ist. Rund 300 Beschäftigte haben damit ihren Job verloren.
Dämmstoff-Tochter Naturheld an JRS-Gruppe verkauft
Pleitewelle bei der Ziegler-Gruppe - Entflechtung nötig
Die anhaltende Baukrise hat die Ziegler Group hart getroffen. Nach der Insolvenz der Ziegler Holding hatten Anfang Dezember 27 der 45 Tochtergesellschaften Insolvenzantrag gestellt. Wie unübersichtlich die Struktur der Ziegler-Gruppe sich darstellte, konnte man auch daran sehen, dass zunächst nur von "über 30" Tochterfirmen die Rede war. Der Insolvenzverwalter nannte die engen Verflechtungen innerhalb der Ziegler Gruppe als Grund für die vielen Insolvenzanträge. Vor allem zwischen den Kernunternehmen der Ziegler Gruppe rund um das Sägewerk bestünden enge Leistungs- und Lieferbeziehungen. Das gruppeninterne Cash-Pooling sei der Grund, warum die Insolvenz von der Mutter- auf die Tochtergesellschaften durchschlage. Bei einer Entflechtung könnten daher viele der Tochtergesellschaften sanierungsfähig sein. Für die Ziegler-Gruppe leitete er einen "strukturierten" Investorenprozess ein. Dabei werden potenzielle Käufer gezielt angesprochen. Mit der Begleitung des Investorenprozesses hat Böhm das Beratungsunternehmen PWC als sog. M&A-Berater beauftragt.
Über zwei Drittel der Beschäftigten von Insolvenz betroffen
Die Ziegler Holzindustrie GmbH und Co. KG mit Sitz in Plößberg/Oberpfalz ist die Ursprungsgesellschaft der Ziegler-Gruppe und nach eigenen Angaben eines der größten Sägwerke in Europa. Allein von ihrer Insolvenz waren rund 700 Mitarbeiter betroffen. Bei jeder Gesellschaft musste einzeln geprüft werden, ob sie über den Verkauf an einen Investor sanierungsfähig sei, so Böhm. Bei der Holding sondiert der Nürnberger Rechtsanwalt der Kanzlei Schultze & Braun zusammen mit den beiden Geschäftsführern Stefan Ziegler und Jörg Artmann die Sanierungsmöglichkeiten.
Ambitioniertes Wachstum bringt Ziegler in Schwierigkeiten
Die Ziegler Group mit einem Jahresumsatz von zuletzt 750 Millionen Euro und über 3.000 Mitarbeitern in Deutschland, Schweden und Rumänien zählt zu den großen Zulieferern der Bauindustrie. Kerngeschäft ist die Holzproduktion und -verarbeitung für die Baubranche. In den letzten Jahren habe Ziegler durch Zukäufe einen offensiven Wachstumskurs eingeschlagen, so Insolvenzverwalter Böhm. Die zugekauften Firmen waren unter anderem in der Logistik, der Pelletproduktion, der Forstwirtschaft, im Fensterbau sowie in der Haustechnik aktiv. Ziegler wollte einer der größten Öko-Fertighausproduzent des Landes werden mit einem Absatz von bis zu 3.000 Häusern pro Jahr. Durch den Einbruch der Bauindustrie infolge des Ukraine-Krieges sei die Ziegler Gruppe „mitten in ihrer Wachstumsphase“ schwer getroffen worden, so Böhm. In den Medien war die Rede von rund 800 Millionen Euro Schulden.
Lange Reihe von Insolvenzen am Bau
Die Ziegler Group hatte zuletzt mit einem Modulbau-Projekt in Passau von sich reden gemacht. Dort erstellte das Unternehmen einen Hotelbau aus Holzmodulen. Im Juni bekam das Bauprojekt sogar Besuch von Bayerischen Landtagsabgeordneten. Für sich selbst hat Ziegler in Plößberg im letzten Jahr einen aufwändigen Firmensitz mit dem Projektnamen „Hohes Holz“ gebaut, das aussieht wie ein überdimensionales Baumhaus. Die Insolvenz des Konzerns setzt eine lange Reihe von Insolvenzen großer Unternehmen der Baubranche fort, wie die der Gröner Group, der Helma-Gruppe und der Building Partners Group.
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