Starke Neuheiten und ein Rekordumsatz
Für das Jahr 2017 erwartet Liebherr abermals einen Rekordumsatz. Das Unternehmen investiert weiterhin kräftig in Werke, Vertriebs- und Servicenetz und stellt auch neue Produkte vor: den ersten 100-Tonnen-Muldenkipper, eine neue Planierraupe in der 50-Tonnen-Klasse und acht neue Teleskopen.
Das Mischen wird digital
Zum Jubiläum präsentiert Collomix die komplett neue Rührwerksreihe XQ mit neuen Antrieben, digitaler Display-Steuerung und hoher Geräuschreduktion.
Start-Ups als Ideenschmiede
Die hohen Investitionen sollen die Innovationsfähigkeit von Liebherr sicher stellen. Diese wird zusätzlich unterstützt durch die dezentrale Organisationsstruktur und die Installation kleiner „Start-up Einheiten“ in der Organisation. „Die Start-up-Teams sind mit ausreichend Mitteln ausgestattet und können sich mit ihrer Energie und ihrem Fachwissen unabhängig von Standardaufgaben voll und ganz einem einzigen Projekt widmen. Für dieses setzen sie sich leidenschaftlich ein“, erklärte Heissler.
Als Beispiele für die erfolgreiche Integration von Ideen dieser firmeninternen Start-ups nannte Heissler den 3D-Druck von Komponenten, die jetzt im Airbus 380 Verwendung fänden, sowie eine Lösung, die zu einer gesünderen und intelligenten Lagerung von Lebensmitteln führe. Auf der IFA 2017 konnte der fertige Kühlschrank mit der neuen Technologie vorgestellt werden. Auch der neue Muldenkipper T 236 habe seinen Anfang in einer Start-up-Einheit genommen. Ein weiteres Beispiel ist ein Beleuchtungssystem, das sich dem Bereich um einen Radlader anpasst, um Blendungen oder Schattenwurf während der Arbeit zu minimieren. Weitere Projekte an denen geforscht werde, seien selbstfahrende Fahrzeuge, Fahrerassistenzsysteme und die Fernsteuerung von Maschinen und Fahrzeugen.
Bereichsübergreifende Kooperationen führten häufig zu außergewöhnlichen Lösungen, da ein Problem aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werde und es einen kreativen Austausch gebe. Ein neuartiges Wegemesssystem für Hydraulikzylinder sei hierfür ein Beispiel. Das System bestimmt mittels hochauflösender Absolutmessung die genaue Position und Geschwindigkeit des Kolbens. Liebherr strebt im Prinzip eine möglichst hohe Fertigungstiefe an. In einigen Bereichen schließe man dennoch Partnerschaften mit anderen Unternehmen, „die unsere Werte in Bezug auf Innovationskraft und Leistungsfähigkeit teilen“, erklärte Heissler.
Gute Mitarbeiter gewinnen und langfristig binden
Neuer 100-Tonnen-Muldenkipper
Mit dem Modell T 236 steigt Liebherr in die 100-Tonnen-Klasse der Starrrahmen-Muldenkipper ein. Konzipiert für eine Nutzlast von 1oo metrischen Tonnen fällt das Fahrzeug besonders durch seinen neuartigen Antrieb auf. Dieser erfolgt nämlich dieselelektrisch, das heißt vier elektrische Radmotoren wirken auf die Räder des Fahrzeug, die Ihre Energie von einem Generator beziehen, der wiederum vom Dieselmotor angetrieben wird. Der Generator erzeugt aber nicht nur Strom für den Radantrieb, sondern er ist auch in der Lage, den Dieselmotor in bestimmten Fahrsituationen zu unterstützen, indem er wie ein Motor funktioniert und ein konstantes Drehmoment an den Dieselmotor abgibt.
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Liebherr zufolge liefert das Antriebssystem durch die effiziente Nutzung der elektrischen Energie beim Verzögern – zum Beispiel bei Bergabfahrten – eine kontrollierte Motordrehzahl nahezu ohne Kraftstoffverbrauch. Insgesamt bietet der dieselelektrische Antrieb demnach eine optimale Systemeffizienz und besonders viel Leistung im gesamten Anwendungsspektrum. Ebenfalls zur Kraftstoffeinsparung soll das variable Hydrauliksystem beitragen, das parasitäre Verluste der Maschine verringert, indem der Leistungsbedarf von Nebenaggregaten wie dem Lüfter von stufenlos regelbaren hydraulischen Antrieben gedeckt wird, die immer nur die jeweils benötigte Drehzahl zur Verfügung stellen.
Durch das hohe Anfahrdrehmoment und die kontinuierliche Leistungsübertragung hält der Muldenkipper T 236 seine Fahrgeschwindigkeit auch an Steigungen und bei Nutzlastschwankungen. Das kommt der Produktivität zugute und sorgt für niedrige Kosten pro Tonne. Liebherr verspricht lange Wartungsintervalle und eine sehr lange Lebensdauer der verwendeten Komponenten. Laut Liebherr ist der T236 der erste Muldenkipper seiner Klasse mit ölgekühlten Lamellenbremsen an allen vier Rädern. Im Tagebau der Erzgrube Erzberg in Österreich läuft der T 236 zurzeit unter realen Bedingungen. Er tritt dort im direkten Vergleich gegen andere Muldenkipper der 100-Tonnen-Klasse an.
Nachfolgemodell in der 50-Tonnen-Planierraupen-Klasse
Die PR 766 erhält die gleiche, moderne Kabine wie die 2016 eingeführte größere Planierraupe der 70-Tonnen-Klasse, die PR 776. Die Wartungsfreundlichkeit der Maschine und die lange Lebensdauer wichtiger Komponenten dank hydrostatischem Antrieb seien weitere Pluspunkte, sagte Alexander Katrycz, Marketingleiter im Liebherr-Werk Telfs, wo die Planierraupen gefertigt werden. Das webbasierte, Liebherr-eigene System zur Erfassung der Maschinendaten, LiDAT, gehört zur Serienausstattung.
Acht neue Teleskoplader
Beim Fahrantrieb setzt Liebherr auf die bewährte Hydrostatik. Varianten mit Fahrgeschwindigkeiten von 20, 30 oder 40 Km/h sind möglich. Ein sogenannter „Hill-Assist“ sorgt bei Bergauf-Anfahrten und in unebenem Gelände für zusätzliche Sicherheit durch die automatische Aktivierung der Parkbremse in entsprechenden Situationen. Neben der normalen Arbeitshydraulik bietet Liebherr eine Hochleistungsarbeitshydraulik an, die noch schnellere Arbeitszyklen ermöglicht. Liebherr bietet verschiedenste Geräteaufnahmen, so dass auch Anbaugeräte von anderen Herstellern verwendet werden können. Die neuen Teleskopen sind schon vor der Markteinführung für ihre optimalen Sichtverhältnisse und ihren dynamischen Auftritt mit dem „German Design Award 2018“ und dem „Red Dot Product Design Award 2017“ ausgezeichnet worden.
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