Zementfreier Beton für klimaschonende Sozialwohnungen

Wie viel CO2 kann im geförderten Wohnungsbau eingespart werden? Diese Frage soll ein Pilotprojekt in Norderstedt beantworten. Hier entstehen 71 Sozialwohnungen in klimaschonender Bauweise, bei der unter anderem ein Beton verwendet wird, der keinen Zement enthält. Das Projekt ist vom Land Schleswig-Holstein zum landesweiten Modellvorhaben ernannt worden.

Zementfreier Beton für klimaschonende Sozialwohnungen in Norderstedt
Auf einem 4000 Quadratmeter großen Baufeld in Norderstedt entstehen 71 klimaschonende Sozialwohnungen. | Foto: Aug. Prien Bauunternehmung

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Das Neubauprojekt „4HÖFE“ ist eines der größten und wichtigsten Bauvorhaben Norderstedts. Im Zentrum der Stadt entstehen aktuell rund 300 Eigentums-, Miet- und Seniorenwohnungen auf insgesamt vier Baufeldern. Auf einem davon ist im Sommer 2023 ein besonderes Pilotprojekt an den Start gegangen. Die Firma blu – Gesellschaft für nachhaltige Immobilienprojekte mbH, ein Tochterunternehmen der Hamburger Aug. Prien Bauunternehmung, baut hier 71 klimaschonende Sozialwohnungen. Mit dem Bauvorhaben mit dem Projektnamen „UBS4“ will blu herausfinden, wie viel CO₂ im geförderten Wohnungsbau eingespart werden kann.

Dabei setzt das Projektteam auf verschiedene Maßnahmen. Die Fassaden der drei vier- bis fünfgeschossigen Gebäude werden aus Recycling-Klinker erstellt, als Dämmung wird umweltfreundliche Zellulose eingesetzt. Strom und Wärme sollen Photovoltaikanlagen auf dem Dach und eine große Wärmepumpe liefern. Besonders auffallend aber ist die Bauweise: Die Tragstruktur der Gebäude in Holzskelettbauweise ruht auf einem Sockel aus Geopolymerbeton.

Geopolymerbeton spart bis zu 75 Prozent CO2

Geopolymerbeton enthält statt Zement Bindemittel auf Basis industrieller Nebenprodukte wie Hüttensand oder Flugasche (für dieses Projekt geliefert von Holcim Deutschland) und gilt als umweltfreundliche Alternative zu zementösen Beton. Für den Gesamtbedarf des Projekts von rund 2.500 m³ Beton wird der zementfreie "Earth Friendly Concrete" (EFC) verwendet, den die MC-Bauchemie, Hersteller bauchemischer Produkte aus Bottrop, entwickelt hat. Im Vergleich zu Referenzbetonen auf Zementbasis ermögliche der EFC eine CO₂-Ersparnis von bis zu 75 Prozent, heißt es von MC-Bauchemie. Die DIBt-Zulassung hat der Beton im September 2019 erhalten.

Auf dem Gebiet der Bindemitteltechnologie für zementfreie Betone hat nimmt die MC Bauchemie eine Vorreiterrolle ein. So hat der Bottroper Hersteller auch einen zementfreien Ringspaltmörtel für den Bau des Filtertunnels entwickelt.

Die Gebäude werden auf einem Stahlbetonsockel aus Geopolymerbeton errichtet. | Foto: Aug. Prien Bauunternehmung
Die Gebäude werden auf einem Stahlbetonsockel aus Geopolymerbeton errichtet. | Foto: Aug. Prien Bauunternehmung

Bauen mit Geopolymerbeton

Bei der Herstellung des zementfreien Betons war ebenfalls die Expertise des Bottroper Bauchemie-Spezialisten gefragt. So war für die Aktivierung des Bindemittels ein Aktivatoren-Compound von MC-Bauchemie nötig, zudem kam das Hochleistungsfließmittel MC-PowerFlow 4100 zum Einsatz. Damit konnten die Verarbeitungseigenschaften für den Transportbeton und für die Fertigteile exakt eingestellt werden. Damit der Arbeitsfluss optimal laufen konnte, sorgte MC-Bauchemie auch für die passende Gebindgröße für die Mischeinheiten.

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Das hat ganz offensichtlich gut funktioniert. Im Oktober 2024 sollen die Wohnungen schon bezugsfertig sein. “Wir freuen uns sehr, dass wir mit diesem Bauvorhaben einen Beitrag hin zum klimagerechten Bauen leisten können", so blu-Geschäftsführer Carsten Joost. "Das Projekt zeigt, was in der Baubranche möglich ist, wenn sich viele Akteure auf ein gemeinsames Ziel verständigen und ihre Kompetenzen bündeln.“

Auch die standardisierten Fertigteilelemente wurden aus Geopolymer gefertigt. | Foto: Aug. Prien Bauunternehmung
Auch die standardisierten Fertigteilelemente wurden aus Geopolymer gefertigt. | Foto: Aug. Prien Bauunternehmung

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