„Sphere“ in Leipzig: Sonne in Beton gegossen

Mit einer Kugel aus schneeweißem Beton und schwarzem Glas, thronend auf dem Backsteingebäude der Kirow-Werke in Leipzig, ist der wohl letzte kühne Entwurf des brasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer im Juni 2020 Realität geworden. Verwirklicht wurde der visionäre Bau namens „Sphere“ mit weißem Portlandzement.

„Sphere“ in Leipzig: Sonne in Beton gegossen
Stararchitekt Oscar Niemeyer konzipierte die „Sphere“ ein Jahr vor seinem Tod im Jahr 2012, im Alter von 103 Jahren. | Foto: B_I MEDIEN

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Es ist ein spektakuläres Vermächtnis, das Niemeyer, einer der berühmtesten Architekten der Moderne, in Leipzig hinterlassen hat. Eine kugelförmige Skulptur mit einem Durchmesser von 12 Metern sitzt ganz oben auf dem Fabrikdach der Leipziger Kirow-Werke, einem der führenden Hersteller von Eisenbahnkranen. Als Erweiterung der Kirow-Kantine beherbergt die Kugel ein Restaurant, das sich der geschäftsführende Gesellschafter Ludwig Koehne für das Werk gewünscht hatte. Sein Brief an Niemeyer brachte das Projekt im Jahr 2011 ins Rollen. Nach einem Besuch in Rio de Janeiro erhielt er den mit Filzstift skizzierten Entwurf aus der Hand des weltberühmten Architekten.
Weißer Portlandzement mit schwarzem Spezialglas trifft auf denkmalgeschütztes Backsteinensemble. | Foto: B_I MEDIEN
Weißer Portlandzement mit schwarzem Spezialglas trifft auf denkmalgeschütztes Backsteinensemble. | Foto: B_I MEDIEN

Niemeyer sah einen blendend weißen Baukörper vor. Bei der Umsetzung, mit der der Leipziger Architekt Harald Kern betraut wurde, warteten große Aufgaben auf alle Beteiligten. Herausfordernd war nicht nur die Planung der überaus schwierigen Schalung, sondern vor allem auch die Herstellung des Betons. Ausgeschrieben waren die Ausführung in Sichtbeton der Klasse SB 4 sowie Weißbeton – die Kugel sollte so glatt und so weiß wie möglich werden. Nach zahlreichen Versuchen im Vorfeld und der Produktion von diversen Farbmustern wurde die Kugelhülle mit einem reinen, eigens für das Projekt eingefärbten Weißbeton der Festigkeitsklasse C 30/37 in Konsistenzklasse F5 hergestellt. Für die Ausführung war die Dechant Hoch- und Ingenieurbau GmbH zuständig.

Alles was geht für strahlendes Weiß

Für die Betonherstellung und Lieferung war das Unternehmen Berger Beton aus Passau verantwortlich. Zum Einsatz kam der Portlandzement „Dyckerhoff Weiss Face“ mit hohem Weißgrad. Neben einem weißen Füller wurde ein extrem heller und hochwertiger Sand sowie das Weißpigment Titandioxid eingesetzt. Der Beton musste so in die 20 cm dünne Kugelschale eingebaut werden, dass dabei keine Fehlstellen entstanden.

Hoch anspruchsvoll gestaltete sich auch die Fertigung und der Einbau der kurvenförmigen Glasaugen. Zur Regulierung von Hitze und Sonneneinstrahlung wurden dreieckige Flüssigkristallfenster verbaut, die sich sekundenschnell von hell bis dunkel einstellen – eine Weltneuheit des Darmstädter Chemie- und Pharmaunternehmens Merck.

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Die Fertigstellung haben die Sichtbetonspezialisten von Dechant in einem Video festgehalten. Künftig soll die „Niemeyer-Sphere" als Event-Location öffentlich zugänglich sein.


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