Kellerablauf vereinfacht die Montage durch Gewerketrennung

Kellerabläufe, deren Rückstaueinheit und Zugang zur Grundleitung in der Bodenplatte liegen statt darunter, bieten entscheidende Vorteile für ausführende Bauunternehmen. Vor allem sparen sie Arbeitsschritte und damit Personalaufwand bei Montage und Wartung. Ein Beispiel dafür ist der neue „Universale Plus“ von Kessel.

Neuer Kellerablauf mit vereinfachter Montage spart Personal
Vereinfachte Entwässerung von Kellerräumen: Der neuartige Kellerablauf "Universale Plus" sorgt mit seiner Konstruktion für eine Gewerketrennung beim Einbau. | Foto: Kessel

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Die häufigste Variante zum Anschluss von Kellerabläufen mit Rückstauverschluss ist der Verbau im Erdreich in der Sauberkeitsschicht unter der Bodenplatte. Das gilt im Neubau und bei der Altbausanierung. Dabei müssen die horizontal gesetzten Ablaufanschlüsse des Bodenablaufes und die Zuläufe durch die Bodenplatte geführt werden. Bei WU-Beton ist es verpflichtend, diese mittels Mauerkragen entsprechend abzudichten.

Verfügt der Grundkörper eines Kellerablaufs über einen senkrechten Abgang, kann er vertikal an die Grundleitung angeschlossen werden. Häufig sind ein Rückstauverschluss nach DIN 13564, Typ 5 und ein Geruchsverschluss integriert. Durch diese Konstruktion liegen die Rückstaueinheit und der Zugang zur Grundleitung nicht mehr tief verbaut unterhalb der Bodenplatte, sondern darin – so bei Hersteller Kessel und seinem neuen Kellerablauf „Universale Plus“. Für den Einbau in wasserundurchlässigem Beton ist ein WU-Dichtflansch werkseitig am Grundkörper vormontiert oder im Baukastensystem als optionales Zubehör verfügbar. Er kann eingeklickt werden und ist damit stets platziert. Der WU-Dichtflansch wurde von der MFPA Leipzig GmbH anwendungstechnisch auf Druckwasserdichtigkeit geprüft und ist nachweislich radondicht.

Beim neuen Kellerablauf „Universale Plus“ liegen die Rückstaueinheit und der Zugang zur Grundleitung in der der Bodenplatte, nicht unterhalb. | Foto: Kessel
Beim neuen Kellerablauf „Universale Plus“ liegen die Rückstaueinheit und der Zugang zur Grundleitung in der der Bodenplatte, nicht unterhalb. | Foto: Kessel

WU-Dichtflansch bietet Schutz vor Radon

Radon ist ein sehr bewegliches radioaktives Edelgas. Es entsteht aus natürlichem Uran in Böden und Gesteinen und kann somit überall in der Umwelt vorkommen. Sammelt sich Radon in Gebäuden an, kann dies das Lungenkrebsrisiko von Bewohnern erhöhen. Etwa 5 Prozent der Todesfälle bei Lungenkrebs sind nach aktuellen Kenntnissen auf Radon und seine Zerfallsprodukte in Gebäuden zurückzuführen. Als Erstmaßnahme hilft es, regelmäßig und intensiv zu lüften. Hohe Radonkonzentrationen entstehen in der Regel dadurch, dass aus dem Baugrund Bodenluft eindringt. Deshalb sollten neue Gebäude durchgehend gegen Bodenfeuchte und damit gegen das Eindringen von Radon abgedichtet werden. Da der Kellerablauf „Universale Plus“ im Neubau in der Bodenplatte eingebaut wird und diese somit durchdringt, ist es umso wichtiger, dass an dieser Stelle kein Radon ins Gebäude eindringen kann.

Der WU-Dichtflansch in Kombination mit dem Grundkörper bietet nicht nur Schutz gegen anstehendes drückendes Grundwasser, sondern auch gegen das Eindringen von Radon. Die Bestimmung der Radondichtigkeit erfolgte durch die unabhängige IAF-Radioökologie GmbH in Radeberg, ein durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditiertes Institut. Weitergehende Informationen zum Thema Radon gibt es auf der Website des Bundesamts für Strahlenschutz (BFS).

Neu: Zuläufe oberhalb der Bodenplatte

Mithilfe eines drehbaren Verlängerungsstücks befinden sich die Zuläufe erstmals oberhalb der Bodenplatte. Die Oberkante des Ablaufgrundkörpers ist dabei immer identisch mit der Oberkante der Bodenplatte. Auf diese Weise muss die Platte nur einmal durchdrungen werden. Das minimiert die Gefahr von unten eindringender Feuchtigkeit beziehungsweise drückendem Grundwasser, was auf lange Sicht zu schwerwiegenden Bauschäden führen kann. Bereits bei der Montage ist eine klare Trennung der Gewerke Rohbau (Grundkörper) und Sanitär (Verlängerungs- und Aufsatzstück) möglich. Das verbessert die Baustellenplanung, -flexibilität und -effizienz und sorgt für Sicherheit im Gewährleistungsfall. Solche Innovationen im Entwässerungsbereich sparen Arbeitsschritte und damit Personalaufwand bei Montage und Wartung.
Nur eine Durchdringung: Mithilfe des drehbaren Verlängerungsstücks befinden sich die Zuläufe erstmals oberhalb der Bodenplatte. | Foto: Kessel
Nur eine Durchdringung: Mithilfe des drehbaren Verlängerungsstücks befinden sich die Zuläufe erstmals oberhalb der Bodenplatte. | Foto: Kessel

Vereinfachte Wartung mit freiem Rohrquerschnitt

Mit der adaptierten Konstruktion bleiben die Rückstaueinheit und der Zugang zur Grundleitung des „Universale Plus“ in Verbindung mit einem freien Rohrquerschnitt komplett zugänglich. Dies und die senkrechte Rohrführung erleichtern die Wartung und bieten einen freien Zugang für die Reinigung der Grundleitung. Nach DIN 13564-1 und DIN 1986-3 müssen Rückstauverschlüsse halbjährlich gewartet und gereinigt werden. Rückstauverschlüsse für fäkalienhaltiges Abwasser sollen durch einen Fachkundigen (entsprechende berufliche Ausbildung), Rückstausicherungen für fäkalienfreies Abwasser im gleichen Intervall durch sachkundiges Personal (eingewiesener Betreiber) gewartet werden. Folgende Arbeiten sind dabei wichtig:
  • Schmutz und Ablagerungen entfernen,
  • Dichtungen und Dichtflächen auf einwandfreien Zustand prüfen, gegebenenfalls Dichtungen austauschen,
  • Mechanik der beweglichen Komponenten kontrollieren, gegebenenfalls einfetten,
  • Dichtheit der Betriebsverschlüsse durch eine Funktions- und Dichtheitsprüfung nach Herstellerangaben feststellen.

Einsatz des Kellerablaufs im Wohnbereich

Kellerräume im häuslichen Bereich mit einem Bodenaufbau oberhalb der Bodenplatte müssen zuverlässig entwässert und vor Rückstau geschützt werden – in Privathaushalten trifft dies besonders häufig auf Waschküchen zu. Gemäß der Abdichtungsnorm DIN 18534-1 Abdichtung von Innenräumen – Teil 1 Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze (Tabelle 1 Wassereinwirkungsklassen und Anwendungsbeispiele) müssen Böden im häuslichen Bereich mit Bodenablauf nach Wassereinwirkungsklasse W-1I abgedichtet werden. Verwendete Aufsatzstücke müssen dafür mittels einer Dichtmanschette in die Abdichtung im Verbund eingebunden werden. Bei den herkömmlichen Aufsatzstücken im Bereich Kellerablauf aus Kunststoff und Edelstahl ist dies oft nicht der Fall. Aber Veränderungen im Bauwesen machen auch vor dem Keller nicht Halt. Beim „Universale Plus“ eignet sich das „Variofix“-Aufsatzstück aus Kunststoff mit Schlitzrost und Rahmen aus Edelstahl V2A bis Klasse K 3 (= Belastung bis 300 kg) für eine normkonforme Abdichtung.
Im Nichtwohnbereich werden der Bodenablauf und das Aufsatzstück bündig mit der Bodenplatte eingebaut. | Foto: Kessel
Im Nichtwohnbereich werden der Bodenablauf und das Aufsatzstück bündig mit der Bodenplatte eingebaut. | Foto: Kessel

Einsatz des Kellerablaufs im Nichtwohnbereich

Auch in der Tiefgarage, dem Lagerraum oder der Werkstätte ist eine sichere Entwässerung von Kellerräumen Pflicht – wenn auch ohne Geltung der Abdichtungsnorm DIN 18534-1. In diesem Nichtwohnbereich werden der Bodenablauf und das Aufsatzstück bündig mit der Bodenplatte eingebaut. Hier können herkömmlich verwendete Aufsatzstücke im Bereich Kellerabläufe aus Edelstahl, Kunststoff oder Ecoguss weiterhin eingesetzt werden. Das Aufsatzstück Ecoguss hält bis zur Belastungsklasse B 125 (= 12,5 Tonnen Prüflast). Der Verbundwerkstoff vereint als Hybridmaterial mit Metall- und Kunststoffanteilen die vorteilhaften Eigenschaften herkömmlicher Werkstoffe und hält großen mechanischen Belastungen stand. Damit ist auch das Befahren mit Hubwagen oder Gabelstapler möglich.

Die Planer wählen das für die jeweilige Einbausituation adäquate Material. Davon unabhängig sind die unterschiedlichen Ausführungen drehbar, neigbar und höhenverstellbar. Flexibilität und Individualität sind für Planer und Installateure das A und O – denn keine Baustelle ist wie die andere.

Kessel setzt erstmals auf Recycling-Kunststoff

An den „Universale Plus aus“ Polypropylen (PP) werden hohe normative Anforderungen durch DIN EN 1253-1 „Abläufe für Gebäude – Bodenabläufe mit Geruchverschluss mit einer Geruchverschlusshöhe von mindestens 50 mm“ in Bezug auf mechanische und thermische Belastungen gestellt. Sicherheits- oder funktionsrelevante Komponenten des Kellerablaufes wie Dichtungen oder der Rückstauverschluss müssen daher aus neuwertigem Material bestehen. Der Rezyklat-Anteil im Gesamtprodukt liegt dennoch bei über 60 Prozent bezogen auf den Kunststoffanteil. Das reduziert dessen ökologischen Fußabdruck. Der Kellerablauf ist das erste Kessel-Produkt aus Rezyklat.

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Nachhaltiger bauen mit Rezyklaten

Rezyklate sind wiederverwertete Kunststoffe. Sie wurden mindestens einmal entsorgt und werden wieder aufbereitet für die Herstellung neuer Produkte genutzt - das schont Ressourcen. Die bei Kessel eingesetzten Rezyklate sind „Post Industry Rezyklate“ (PIR). Sie stammen aus der industriellen Produktion und weisen eine hohe Sortenreinheit auf. Dies ist erforderlich, um technisch anspruchsvolle Produkte zu fertigen.

*Rainer Kübler ist Produktmanager bei der Kessel AG in Lenting.
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