Vertikaler Garten an Technikhalle ist Fassadenbegrünung des Jahres
Bei diesem Projekt spielten Ökologie, Optik und strategische Erwägungen eine Rolle: Eine lebendige Pflanzenwand ziert die Technikhalle auf einem Werksgelände im schweizerischen Bönigen, wo Züge repariert werden sollen. Der vertikale Garten trägt nun die Auszeichnung „BuGG-Fassadenbegrünung des Jahres“.
Das Areal besteht aus mehreren Werkhallen, von denen einige über 100 Jahre alt sind, und erhält derzeit ein nachhaltiges Energiekonzept. Mit dem Umbau entsteht nach Angaben des Unternehmens eine zeitgemäße Arbeitsumgebung, die die nächsten 50 Jahre Bestand haben soll. Der lebendige Farbenteppich harmonisiere den Übergang der schmucklosen Industriegebäude zu den angrenzenden Wiesen zwischen idyllischem Brienzersee und einem spektakulären Bergpanorama, heißt es in einer Mitteilung des BuGG.
Öko-Interessen und modernes Aussehen der Pflanzenwand
Durch die Photovoltaik-Anlagen auf den Flachdächern war bei diesem Projekt eine intensive Dachbegrünung nicht möglich. Als Kompensation für die nicht begrünten Dächer entschied sich die BLS, eine Vertikalbegrünung zu realisieren. Als ein Ziel nennt das Unternehmen, neben dem Schutz von Altbewährtem, neue Technologien zu fördern und eine wirksame Plattform zu geben. Die Entscheidung wurde daher nicht nur aus ökologischen Interessen und wegen des modernen Aussehens der lebendigen Pflanzenwand getroffen, sondern auch aus strategischen Erwägungen. Auch die Wünsche der Anwohner seien miteinbezogen worden.
Recycling der verwendeten Materialien möglich
Das Begrünungs-System von Vertiko bilde in sich eine vorgehängte hinterlüftete Fassade und ist so auf nahezu jede geometrische Form anpassbar, so das Unternehmen. Eine besondere Abdichtung der Wand ist demnach nicht erforderlich. In einem darauf befestigten, dreilagigen Vliessystem mit integrierten Pflanztaschen werde mineralisches Substrat eingefüllt und eine Tröpfchenbewässerung verlegt. Nährstoffe erhalten die Pflanzen demnach nur über die angereicherte automatische Bewässerung. Die verwendeten Materialien entstammten aus reichlich vorhandenen Rohstoffen und könnten recycelt werden.
Fassadenbegrünung mit Stauden, Gräsern und Farnen
Das patentierte Vlies-Substrat-System besteht den Angaben zufolge zu über 95 Prozent aus mineralischen Stoffen. Die gesamte Konstruktion werde vor Ort montiert und zum Schluss bepflanzt. Die Pflanzung mit mindestens 25 Pflanzen pro Quadratmeter weise für eine Fassadenbegrünung mit Stauden, Gräsern und Farnen eine optimale Deckung auf. Mit ihrem Wurzelnetzwerk breiteten sich die Pflanzen uneingeschränkt in der gesamten Fläche aus. Die Bepflanzung in Bönigen besteht aus einer Auswahl an Geranium- und Heuchera-Arten, Bergenien, Cymbalaria. Als Gräser kommen Festcua und Koleria zum Einsatz.
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Bautafel
- Objektbezeichnung: Skygardens – BLS Bönigen
- Baujahr: 2021
- Flächengröße Begrünung: 140 Quadratmeter
- Bauherr: BLS AG Werkstätte Bönigen
- Architekt: Von Allmen Architekten AG in Interlaken
- Fassadenplanung: Vertiko GmbH/Skygardens AG
- Fassadenbegrüner: Skygardens AG in Fislisbach
- Begrünungssystem: Living Wall Outdoor
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Quelle: BuGG
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