Gefahren beim Fällen von Schadholz verbeugen
Durch Trockenheit, Borkenkäfer und Stürme fällt mehr Schadholz in den Wäldern an. Fällarbeiten werden immer gefährlicher, wie die Statistik zeigt. Gerade wenn abgestorbene Zweige und Äste unvermittelt aus Baumkronen herabfallen. Präventionsexperten der SVLFG, für die Forstbranche zuständige Unfallversicherung, zeigen Techniken und Verfahren für mehr Sicherheit.
„Wir wollen Prävention greifbar und erlebbar machen, deshalb schulen unsere Präventionsfachleute direkt dort, wo die Unfälle maßgeblich verursacht werden“, sagte Claudia Lex, Geschäftsführerin der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), bei einem Praxistag in einem Waldstück im niedersächsischen Söder. Die Gefahr, die von Schadholz ausgehe, werde immer noch von zu vielen Forstwirten unterschätzt, hieß es. Daher vermittelt die Berufsgenossenschaft in mehreren Veranstaltungen, wie Fällungen im Schadholz zeitgemäß und sicher machbar sin
Arbeitsunfälle im Wald
Laut Statistik der SVLFG kam es 2022 in deren Versichertenkreis zu 4.302 Arbeitsunfällen im Forst (2021: 4.048), von den 33 tödlich endeten. Die Zunahme der Unfälle um etwa sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr gehe auf eine erhöhte Brennholzaufarbeitung zurück – und nicht auf die eigentlichen Fällarbeiten. Daher sollten besagte Veranstaltungen bei der Vermittlung von Präventionsmaßnahmen unterstützen, um alle Beteiligten zu sensibilisieren und Unfälle zu verhindern, erläutert Organisator und Präventionsfachmann Christian Lüschow von der SVLFG. Zudem seien die Teilnehmer auch Multiplikatoren.
Sicherheit beim Fällen
Rund 40 Waldbesitzer, Lohnunternehmer, forstliche Beschäftigte sowie Förster und Fachkräfte für Arbeitssicherheit waren beim Praxistag mit von der Partie. Ihnen zeigten die SVLFG-Präventionsexperten verschiedene Techniken und Verfahren, die für mehr Sicherheit sorgen: Fällung mittels Harvester, motormanuelle Fällung mit Kranunterstützung, seilwindenunterstützte Fällung sowie Fällung mit funkferngesteuerten Fällkeilen. Auch Niedersachsens Forstministerin Miriam Staudte war dabei, um sich ein Bild von der durch die Klimakrise noch gefährlicher gewordenen Arbeit im Wald zu machen. „Es ist unstrittig, dass der Arbeitsschutz oberste Priorität bei der nachhaltigen Waldbewirtschaftung haben muss“, sagte sie, „Aus- und Fortbildung zu neuen Techniken, eine optimale Ausrüstung für die Kommunikation der Forstwirte im Einsatz, zum Beispiel über Helmfunk, ist entscheidend für die Verringerung der Unfälle im Wald.
Gefahren durch Schadholz
Befallene Bäume bergen ein hohes Gefahrenpotential durch Totholz in der Krone, das sich schon bei leichter Erschütterung lösen und zu schweren Unfällen führen könne, so die SVLFG. Besonders große Sorgen bereite die Buche. Im belaubten Zustand seien Trockenschäden relativ gut erkennbar. Jedoch sei eine sichere Baumansprache nach dem Laubabfall faktisch nicht mehr möglich. Die geschädigten Bäume sollten daher unverzüglich gekennzeichnet werden, auch wenn der zeitnahe Einschlag aufgrund anderer Arbeitsspitzen nicht möglich sei. Dies ermögliche es, später beim Aufsuchen des Baumes klar zu erkennen, welcher Baum besonders geschädigt ist.
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Eine zusätzliche Gefahr stellten Grünastabbrüche dar, so die Berufsgenossenschaft. Auch an vermeintlich gesunden Bäumen könne durch die Belastung des Laubes oder durch Fäulnisstellen an den Astansätzen keine ausreichende Holzstabilität vorhanden sein.
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Quelle: SVLFG
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