Fenster- und Türenzulieferer VBH such nach Investoren
Für die insolvente VBH Deutschland GmbH ist ein strukturierter Investorenprozess aufgesetzt worden, der über Teilverkäufe oder eine Übertragung des gesamten Geschäftsbetriebs die Sanierung absichern soll. Das Unternehmen will sich in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung sanieren.

Parallel zur Eigensanierung ist jetzt unter Leitung einer M&A-Beratung ein strukturierter Investorenprozess aufgesetzt worden, der die Sanierung über Teilverkäufe oder einen vollständigen Verkauf absichern soll, teilte das Unternehmen mit. Erste Rückmeldungen aus dem Investorenprozess werden Anfang Juni erwartet. Die VBH Deutschland GmbH hatte am 2. April Insolvenz angemeldet.
Der Spezialist für Fenster- und Türbeschläge leidet – wie viele Unternehmen der Branche – seit längerer Zeit unter den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. Die Kombination aus sinkenden Umsätzen, steigenden Kosten und einem anhaltenden Auftragsrückgang habe das Unternehmen unter Druck gesetzt, teilte das Unternehmen jetzt mit. Trotz intensiver Restrukturierungsbemühungen reichten die bisherigen Maßnahmen nicht aus, um das Geschäft nachhaltig kostendeckend aufzustellen. „Im Zuge der Sanierungsbemühungen haben wir intensiv über mögliche Restrukturierungsoptionen diskutiert. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung war die Entscheidung für ein Eigenverwaltungsverfahren jetzt unvermeidlich“, erklärten die Geschäftsführer Fekke van Dijk und Michael Karthaus.
VBH-Geschäftsführung behält das Steuer in der Hand
Im Unterschied zu einem regulären Insolvenzverfahren bleibt die unternehmerische Verantwortung bei der Geschäftsführung. Diese wird bei der Eigenverwaltung von Rechtsanwalt Martin Mucha (Kanzlei Grub Brugger, Stuttgart) als Generalbevollmächtigtem unterstützt. Als vorläufiger Sachwalter wurde Dr. Holger Leichtle von der Kanzlei Görg bestellt. Das Gericht hat der Eigenverwaltung zugestimmt – eine Voraussetzung dafür ist, dass noch ausreichend Handlungsspielraum für eine Fortführungslösung besteht. Laut Unternehmensangaben ist dies bei der VBH Deutschland GmbH der Fall. Ziel sei es nun, die Sanierung voranzutreiben. Die Löhne und Gehälter der rund 500 Beschäftigten sind zunächst über das Insolvenzgeld abgesichert. Der Geschäftsbetrieb geht weiter.
VBH: Fokus auf ertragreiche Bereiche
Lubomir Bohac, CEO der VBH Holding, zeigt sich zuversichtlich: „Wir sind überzeugt, dass wir durch die Konzentration auf ertragreiche Geschäftsbereiche die VBH Deutschland wieder profitabel machen können.“ Das Eigenverwaltungsverfahren betrifft ausschließlich die deutsche Landesgesellschaft. Die VBH Deutschland GmbH mit Sitz in Korntal-Münchingen ist Teil der international tätigen VBH-Gruppe, die in über 20 Ländern aktiv ist. Insgesamt beschäftigt die Gruppe rund 1.600 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2024 nach eigenen Angaben einen Umsatz von knapp 500 Millionen Euro. Das Produktspektrum richtet sich vor allem an Fenster- und Türenbauer und umfasst neben Markenartikeln auch Systemlösungen der Eigenmarke „greenteQ“ sowie Zubehör für Fertigung und Sicherheitstechnik.
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VBH Holding international auf Erfolgskurs
Wegen des ertragreichen Auslandsgeschäfts zeigte die VBH Holding GmbH im Jahr 2024 eine positive Geschäftsentwicklung. Daher soll die Internationalisierungsstrategie des Konzerns weiter vorangetrieben werden. Einzig auf dem deutschen Markt lahmt die Baubranche noch immer. In diesem schwierigen Umfeld kämpft die VBH Deutschland GmbH seit Jahren mit sinkenden Umsätzen und steigenden Kosten.
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