Baugewerbe fordert Stopp für die Blaue Plakette
Demnächst wollen einige Kommunen in ihren Innenstädten Umweltzonen einrichten, in denen nur Fahrzeuge mit einer Euro 6-Plakette zugelassen sind. Das Baugewerbe sieht sich in seiner Bautätigkeit behindert und fordert, die „Blaue Plakette“ zu stoppen. ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa steigt dazu sogar aufs Rad.
Das Mischen wird digital
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Die Umweltminister haben im April festgelegt, dass die Euro 6-Plakette – auch Stickoxid-Plakette genannt – in Deutschland so schnell wie möglich in kleineren Umweltzonen eingeführt werden soll. Gerechnet wird mit der Einführung möglicherweise noch in diesem Jahr, spätestens Anfang 2017. Danach sind nur Diesel-Fahrzeuge, die der Abgasnorm Euro 6 entsprechen, berechtigt, diese „blauen“ Zonen zu befahren. Solche Umweltzonen planen Städte wie Berlin, Hamburg, Leipzig, Dresden, Stuttgart und München.
Für die Bauwirtschaft käme die Einführung einer Blauen Plakette zur Reduzierung der Stickoxidbelastung einem Arbeitsverbot gleich, da derzeit entsprechende Filter oder Luftreinigungsanlagen für betroffene Fahrzeuge in entsprechender Größenordnung nicht zur Verfügung stünden, argumentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes. Das bedeute Baustopp in der Innenstadt: „Für den Bau einer Wohnanlage mit 250 Wohnungen in der Innenstadt haben wir ca. 20 Anlieferungen für Baumaschinen, Baumaterialien, Gerüste etc. und das 220 Arbeitstage pro Jahr“, rechnet er vor. „Bei einer Bauzeit von zwei Jahren kommen wir auf knapp 9.000 Anlieferungen. Umgerechnet auf eine einzige Wohnung sind das 35 Fahrten. Wie soll dieses Material in die Innenstadt kommen, dorthin wo die Menschen leben wollen, wenn Lkw nicht mehr fahren dürfen? Etwa mit Lastenfahrrädern?“
Bauwirtschaft muss eine Million Fahrzeuge umrüsten
Betroffen von einer solchen Regelung wären nicht nur Baufahrzeuge und Lkw, sondern auch kleinere Lieferwagen, Kleinbusse und weitere Pkw, die Bauunternehmen ihren Mitarbeitern für deren Arbeit zur Verfügung stellen. „Die Bauwirtschaft hat rund 1,2 Millionen Fahrzeuge, davon werden 91 Prozent mit Diesel angetrieben. Ein schneller Umtausch oder eine Umrüstung der gesamten Fahrzeugflotte kommt auch aus ökonomischen Gründen für die Unternehmen nicht in Frage,“ sagt Pakleppa.
Bevor man über ein Fahrverbot für Fahrzeuge nachdenke, die im Vertrauen auf die zum jeweiligen Zeitpunkt geltenden Abgasnormen gekauft worden seien, sollte man zuerst prüfen, ob und wie eine Nachrüstung der Bestandsfahrzeuge möglich sei und ein entsprechendes Förderprogramm hierfür auflegen, so Pakleppa.
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Kommunale Fuhrparks ebenfalls betroffen
Bei der Notwendigkeit, für die Reinhaltung der Luft zu sorgen, müssten die Kommunen mit Augenmaß agieren. Pakleppa schlägt vor, sich zunächst auf die regelmäßig in den Innenstädten verkehrenden Fahrzeuge zu konzentrieren. Hier sei die öffentliche Hand gefordert, ihre Fuhrparks umzurüsten, diese trügen einen wesentlichen Teil zur Stickoxidbelastung in den Innenstädten bei. Auch Titanoxid in Baustoffen wie Betonsteinpflaster könne Stickoxide in der Luft reduzieren, so Pakleppa. Messungen hätten ergeben, dass die Stickoxid-Konzentration auf Straßen mit diesem Spezialbelag um bis zu 20 Prozent gesenkt werden könnten. <em>bi<br/><br/><br/></em>
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