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Vier Pick-ups der Fünf-Meter-Klasse

Pick-up Trucks sind im Baugewerbe beliebt - als Arbeitstiere und "Spaßfahrzeug" gleichermaßen. Aber hält diese Fahrzeugklasse, was sie verspricht? Sind der VW Amarok, der Isuzu D-Max, der Toyota Hilux und nicht zuletzt der Ford Ranger als Nutzfahrzeuge ernst zu nehmen? Die Redaktion der B_I MEDIEN hat Deutschlands meistverkaufte Midsize-Pick-ups im Gelände und auf der Straße getestet.

Pick-up Test 2024: Ford Ranger, VW Amarok, Isuzu D-Max, Toyota Hilux im Direktvergleich
Die Pick-Ups Ford Ranger, Isuzu D-Max, VW Amarok und Toyota Hilux Invincible traten im Test gegeneinander an. | Foto: Frank Hausmann

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Im Baugewerbe sind Pick-ups mit Lkw-Zulassung gern gesehene Helfer. Mit Doppelkabine schleppen sie bis zu fünf Mann und zusätzlich fast eine Tonne Ladung auf offener Pritsche zur Baustelle in der Stadt, aufs Land oder zum Autobahn-Neubau. Während sich einige Hersteller wie Mercedes-Benz, Fiat oder Renault längst wieder aus diesem Segment verabschiedet haben, warten andere Marktteilnehmer mit frischen Modellen auf. Die Redaktion der B_I MEDIEN hat deshalb die angesagtesten vier Kandidaten neuester Bauart zum Stelldichein ins Dargelützer Kieswerk der Güstrower Kies & Mörtel GmbH (GKM) gebeten und sie im direkten Vergleich auf Straße wie im Gelände gegeneinander antreten lassen.

Vier Midsize Pick-ups im Vergleich

Für eine gute Vergleichbarkeit sollten sich die Basisversionen ohne Schnickschnack an Bord messen. VW und Isuzu konnten unserem Wunsch nach einfacher Ausstattung in ihrem Amarok und D-Max LS entsprechen. Ford und Toyota mussten wegen der Verfügbarkeit die Top-Modelle Ranger Wildtrak X und Hilux Invincible ("unbesiegbar") mit stärkeren Motoren und besserer Ausstattung ins Rennen schicken. Das muss kein Nachteil sein: So konnten wir von den fast baugleichen Brüdern Amarok und Ranger zwei unterschiedliche Motorisierungen testen, denn beide Leistungsvarianten sind wahlweise für beide Modelle zu haben. Auf eine Platzierung von 1 bis 4 haben wir aber verzichtet. Stattdessen geben die „Goods and Bads“ der jeweiligen Modelle in Kurzfassung die wichtigsten Vor- und Nachteile der Testkandidaten in der Fünf-Meter-Klasse wieder.

Pick-ups wie Zwillinge: Ford Ranger und VW Amarok

Ford Ranger und VW Amarok sind in unserem Test die neuesten Pick-ups im Feld. Erst seit gut einem Jahr rollen sie hierzulande im Straßenverkehr. Beide laufen im südafrikanischen Silverton vom gleichen Band und haben in Länge und Breite noch einmal deutlich zugelegt. Mit stattlichen 5,35 Metern von Stoßfänger zu Stoßfänger überholen sie jetzt den bisherigen Längenmeister Toyota Hilux um 25 Millimeter. Von dem Mehr an Länge können die beiden Neulinge aber kaum profitieren. Zwar haben die Fondpassagiere jetzt hinten etwas mehr Platz und auch die Ladefläche hat ein paar Zentimeter gewonnen, aber entscheidend im Alltag ist das nicht.

Beim Ranger und beim Amarok steigt der Fahrer aber eher auf statt ein. Mit über 1,88 Meter Gesamthöhe ragen die Zwillingsmodelle hoch hinaus, was übrigens auch die Reinigung der Frontscheibe erschwert. Profitieren kann davon die Bodenfreiheit von mindestens 23 Zentimeter, was bei Geländefahrten über Stock und Stein helfen kann.

Die beiden Pick-ups von Ford und VW sind mit vier Türschwellen bestückt, die den anderen beiden Autos fehlen. Sie sehen schick aus und unterstreichen die wuchtige Optik der Neulinge, helfen aber kaum beim Ein- und Austeigen. Im Gegenteil: Wer nach schmutziger Geländefahrt Ranger oder Amarok verlässt, streift mit dem sauberen Beinkleid immer an den verdreckten Trittbrettern entlang – mit entsprechendem Resultat. Auf dieses Accessoire lässt sich im gewerblichen Einsatz daher durchaus verzichten.

Mit VW Amarok und Ford Ranger treten zwei "Brüder" unter den Pick-Ups gegeneinander an. | Foto: Frank Hausmann
Mit VW Amarok und Ford Ranger treten zwei "Brüder" unter den Pick-Ups gegeneinander an. | Foto: Frank Hausmann

Ford Ranger und VW Amarok: Die Kabine der Pick-ups

Über Haltegriffe an den Dachsäulen, die das Platznehmen auf dem Fahrersitz und das Aussteigen besonders für kleine Leute erleichtern, verfügen alle Pickups im Test. Manchen mag die sehr wulstige Ausformung für mehr Seitenhalt auf den Sitzflächen des Rangers und Amarok beim Platznehmen stören. Das Hinübergleiten verläuft aber meist problemlos, dürfte auf Dauer nur verstärkt zu Abrieb des Leders oder Sitzbezuges führen. Einmal erklommen, warten die beiden mit überraschend guter Übersicht auf. Ablagen im Sitzumfeld gibt es reichlich. Der Sitzverstellbereich ist gewaltig und reicht selbst für hochgewachsene Fahrer aus. Nur die Lenkradverstellung dürfte größer ausfallen. Das digitale Cockpit mit individuell anpassbarem Fahrerinfodisplay (8“) und der hochkant stehende Zwölf-Zoll-Touchscreen für Multimedia, Infotainment und Navigation gibt es im Ford wie im VW. Im Amarok präsentiert sich das Interieur im typischen VW-Look. Wichtige und häufiger genutzte Funktionen wie Innentemperatur, Klimaanlage oder Sitzheizung sind hier über Direkttasten im Display zu erreichen. Eine Grad-Anzeige für die Temperatur existiert nicht. Hier muss eine Balkenanzeige von Dunkelblau bis Dunkelrot ausreichen. Darüber hinaus gibt es Tastschalter unter dem Touchscreen.

Besser hat das Ford im Ranger gelöst. Klima, Temperatur, Lüftung und Lautstärkenregelung werden über Dreh- und Tastschalter im Mittelteil des Armaturenbretts aktiviert. Anders als im VW wird die Temperatur im Ranger noch in Grad Celsius angezeigt und mit Plus-/Minus-Tasten oder Drehknöpfen reguliert. Von Haus aus gibt es weder bei Ford noch VW einen Drehzahlmesser im Fahrerdisplay. Den kann man sich über die Menüsteuerung zwar einblenden lassen, aber richtig nützlich ist die Balkenanzeige nicht.

Ford Ranger und VW Amarok: Die Motoren der Pick-ups

Den Antrieb übernehmen in allen Fällen Dieselmotoren. Im Ford Ranger leistet das 2,0-Liter-Triebwerk dank Common-Rail und Bi-Turbolader satte 205 PS und 500 Nm Drehmomentspitze. Die braucht es auch, um den leer über 2,4 Tonnen schweren Wildtrak X mit einigermaßen Fahrspaß oder Anhänger auch abseits der befestigten Straße zu bewegen. Die Kraft gibt der Ford-Vierzylindermotor an eine Zehngang-Automatik weiter, die standardmäßig die Hinterachse antreibt.

Mit 170 PS und 405 Nm aus 2,0 Liter Hubraum eines Vierzylinder-Reihenturbodiesels aus dem Hause Ford ist der 2,2 Tonnen schwere Amarok als drittstärkster Pickup im Test unterwegs. Hier schaltet der Fahrer noch selbst über ein manuelles Sechsgang-Getriebe mit klarer Gassenführung. Ford und VW bieten beide neben dem getesteten V6-Diesel noch kräftigere Varianten an.

Bei Ford versteckt sich die Differenzialsperre mit 100-prozentiger Sperrwirkung im großen Touchdisplay, was eher umständlich und wenig praxisgerecht ist. Dafür können in dem bestausgestatteten Ranger per Tastschalter noch spezielle Fahrprogramme wie Eco, Normal, Glatt, Schlamm, Sand und Trailer angewählt werden, die das Fahrverhalten auf die Fahrsituationen anpassen. Dazu verändern sich je nach Bedarf Motor- und Schaltcharakteristik, EPS-Eingriff und Traktionskontrolle. Mit diesen Funktionen und der Schaltstellung 4A für die automatische und bedarfsgerechte Zuschaltung der Vorderräder ohne manuelles Zutun des Fahrers kürt sich der Ranger Wildtrak X zum König im Gelände. Diese Extras sind bei höherer Ausstattung auch für den Amarok zu bekommen.

In unserem Test muss er sich wie auch Hilux und D-Max mit Bergan- und/oder Abfahr-Assistent zufriedengeben. Das hat sich im Test durchaus bewährt und ließ erst gar keine kritischen Fahrsituationen aufkommen.

Pick-ups Ford Ranger und VW Amarok: Verbrauch, Nutzlast, Preis

VW Amarok und Ford Ranger rangieren beim Verbrauch mit 10,7 beziehungsweise sogar 11,1 Liter auf 100 Kilometer auf den hinteren Plätzen. Die Verbrauchsdifferenz von nicht einmal einem halben Liter auf 100 Kilometer zwischen den beiden Brüdern zeigt aber, dass ein Mehr an PS nicht automatisch zu einem extrem höheren Verbrauch führen muss. Erst die Wahl der Topmotorisierung mit dem 3,0 Liter großen V6-TDI-Motor für 241 oder 250 PS dürfte den Dieselkonsum der Ranger- und Amarok-Modelle um mindestens 1,0 bis 2,0 Liter pro 100 Kilometer in die Höhe treiben.

Auch bei der möglichen Zuladung gibt es Differenzen bis zu 180 Kilogramm. Der Amarok zeigt sich vorbildlich und schultert 990 Kilogramm bei knapp 3,2 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Der Ranger hinkt hier mit 900 Kilogramm doch etwas hinterher. Denkbar, dass die beiden sechslagigen Parabelfedern der Hinterachse dem 3,3-Tonnen-Ranger die Show gestohlen haben. Schließlich kommt der Amarok mit vier Lagen aus.

Aufgrund der gewünscht mageren Ausstattung holt sich der VW Amarok mit knapp unter 48.000 Euro den zweiten Platz im Preisranking. Das Ende der Fahnenstange markiert dagegen der umfangreich ausgestattete Ford Ranger in der schon luxuriösen Wildtrak X-Variante. Schon sein Grundpreis liegt bei fast 52.000 Euro. Das Testfahrzeug schlägt mit knapp 55.000 Euro zu Buche.

In der Luxusausführung macht der Ford Ranger im Pick-up-Test Eindruck. | Foto: Frank Hausmann
In der Luxusausführung macht der Ford Ranger im Pick-up-Test Eindruck. | Foto: Frank Hausmann

Pick-up Ford Ranger: Seine Vorzüge und Nachteile

Der Ford Ranger Wildtrak X präsentiert sich als ein Luxusmodell im Pick-up-Segment, der besonders durch seinen hohen Komfort und seine durchdachte Ausstattung überzeugt. Die Kombination aus einem durchzugsstarken 2,0-Liter-Bi-Turbodieselmotor mit 205 PS und dem e-4WD-Allradantrieb macht ihn zu einem zuverlässigen Begleiter, sowohl auf der Straße als auch im Gelände. Dabei trägt das digitale Fahrerdisplay zu einem modernen Fahrerlebnis bei und ermöglicht es, alle relevanten Informationen stets im Blick zu behalten.

Der Ranger Wildtrak X punktet besonders mit seiner hohen Geländegängigkeit und einer großzügigen Ladefläche, die dank des durchdachten Designs leicht zugänglich ist. Dies macht ihn zu einem idealen Fahrzeug für den Transport von Lasten, sei es im beruflichen oder privaten Kontext.

Jedoch hat der Ford Ranger auch seine Schattenseiten. Der hohe Anschaffungspreis kann für potenzielle Käufer abschreckend wirken, besonders wenn man bedenkt, dass auch der Dieselverbrauch mit 11,1 Litern auf 100 km im Test recht hoch ausfällt. Zudem erschwert der hohe Einstieg den Zugang zum Fahrzeug, was besonders für Personen mit eingeschränkter Mobilität ein Nachteil sein könnte.

Der Pick-up VW Amarok macht in der Kiesgrube wie auf der Straße eine gute Figur. | Foto: Frank Hausmann
Der Pick-up VW Amarok macht in der Kiesgrube wie auf der Straße eine gute Figur. | Foto: Frank Hausmann

Pick-up VW Amarok: Seine Vorzüge und Nachteile

Der VW Amarok glänzt durch souveränes Fahrverhalten und hohe Alltagstauglichkeit. Ausgestattet mit einem digitalen Fahrerdisplay und einem drehschaltergesteuerten Allradantrieb bietet der Amarok eine komfortable und intuitive Bedienung. Besonders hervorzuheben ist das stabile Fahrwerk, das für eine ruhige Fahrt sorgt, auch wenn das Fahrzeug voll beladen ist. Mit seiner hohen Zuladungskapazität eignet sich der Amarok ideal für den Transport schwerer Lasten, was ihn zu einem verlässlichen Arbeitstier macht.

Auf der anderen Seite ist der VW Amarok auch mit einigen Schwächen behaftet. Der Dieselmotor ist mäßig stark und kann nicht ganz mit den kräftigeren Motoren der Konkurrenz mithalten. Auch der Verbrauch ist relativ hoch, was sich negativ auf die Betriebskosten auswirkt. In Kombination mit dem relativ hohen Anschaffungspreis könnte dies für preisbewusste Käufer ein Hindernis darstellen.

Im Test: Pick-up Toyota Hilux Invincible

Obwohl der Hilux insgesamt nur 1,5 Zentimeter niedriger baut als Amarok und Ranger, schafft er dieses Maß lediglich unter der Vorderachse. Hinten muss sich der Toyota-Fahrer mit 21 Zentimeter Freiraum unter der Achse begnügen, was aber immer noch ausreichend ist. Durch die geringere Gesamthöhe ist das Aus- und Einsteigen komfortabler als bei den größeren Testkandidaten.

Das Regeln von Klima, Temperatur, Lüftung und Lautstärkenregelung läuft auch im Toyota Hilux über Dreh- und Tastschalter im Mittelteil des Armaturenbretts. Angaben wie die Drehzahl sind mit einem Blick auf das Fahrerdisplay erkannt. Für Geschwindigkeit und Drehzahl gibt es große analoge Rundinstrumente und nur in der Mitte ein kleines Digitaldisplay für Ganganzeige, Verkehrszeichenerkennung oder Durchschnittsverbrauch.

Toyota Hilux: Motor und Lenkung

Gleichstark wie der Ford Ranger tritt beim Antrieb der gleichschwere Hilux an, der seine Power allerdings aus mehr Hubraum (2,8 Liter) schöpfen darf und sie über eine Sechsgang-Automatik bei Straßenfahrt an die Hinterräder bringt. Alternativ hält Toyota noch einen 2,4-Liter-Motor mit 150 PS parat.

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Die elektromechanische Lenkung der anderen Modelle ist zielgenau und leichtgängig, was zu einem unauffälligen und Pkw-ähnlichen Fahrverhalten führt. Hier verlangt die Toyota-Lenkung etwas mehr Kraftaufwand bei gleichzeitig fehlendem Rückstellmoment.

Toyota Hilux: Verbrauch, Nutzlast und Preis

Neben dem Ranger legt der Hilux beim Beschleunigungstest die erwartbar besten Werte hin. Die Geräuschmessung zeigt, dass es kaum Unterschiede gibt und keiner im Feld ein echter Leisetreter ist, was von robusten Pick-ups mit Lkw-Zulassung auch nicht erwarten wird. Im Verbrauch schiebt sich der Toyota Hilux trotz des größten Motors mit 8,2 Liter auf 100 Kilometer aufs oberste Treppchen, war aber auf der Straßenrunde mit gemütlichen 73 km/h auch der Langsamste.

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Mit mageren 810 Kilogramm Nutzlast zieht sich der Toyota Hilux mit 2,4 Tonnen Leergewicht aus der Affäre und belegt in Sachen Zuladung den hintersten Platz. Bei der Größe der Ladefläche rangiert der Hilux vor dem D-Max. Aber beide bekommen die Europalette nur längs auf der Ladefläche verstaut. Das Maß von unter 1,20 Meter zwischen den Radkästen verhindert die Querverladung.

Für Toyota-Kunden wird es kaum teurer als beim VW Amarok. Sie bekommen den hochwertig bestückten Hilux Invincible für etwas mehr als 48.000 Euro.

Was Antrieb und Leistung angeht, präsentiert sich der Pick-up Toyota Hilux eindrucksvoll. | Foto: Frank Hausmann
Was Antrieb und Leistung angeht, präsentiert sich der Pick-up Toyota Hilux eindrucksvoll. | Foto: Frank Hausmann

Pick-up Toyota Hilux: Seine Vorzüge und Nachteile

Der Toyota Hilux Invincible gilt als Inbegriff von Zuverlässigkeit und Robustheit, Eigenschaften, die diesen Pick-up weltweit erfolgreich gemacht haben. Mit einem kräftigen 2,8-Liter-Dieselmotor, der 204 PS leistet, überzeugt der Hilux mit seiner starken Performance und gleichzeitig relativ geringem Verbrauch von durchschnittlich 8,2 Litern pro 100 km. Die hochwertige Ausstattung sorgt für ein angenehmes Fahrerlebnis, während die hohe Zuverlässigkeit des Fahrzeugs sowohl im Alltag als auch im anspruchsvollen Gelände Vertrauen schafft.

Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte. Die Nutzlast des Hilux ist im Vergleich zu anderen Pick-ups eher gering, was seine Einsatzmöglichkeiten im professionellen Umfeld etwas einschränkt. Zudem bietet der Fond wenig Platz, was die Bequemlichkeit für Mitfahrer auf längeren Fahrten reduziert. Ein weiterer Nachteil sind die hohen Lenkkräfte, die das Manövrieren, insbesondere in der Stadt, erschweren können. Auch der Preis ist im oberen Segment angesiedelt, was den Hilux für einige Käufer weniger attraktiv machen könnte.

Im Test: Pick-up Isuzu D-Max

Mit 5,27 Metern Länge bildet der Isuzu D-Max das Schlusslicht bei den Maßen. Allerdings glänzt er durch 27 Zentimeter Bodenfreiheit unter der Vorderachse und 24 hinten. Dabei misst die Gesamthöhe dieses Japaners nur 1,79 Meter. Das erleichtert auch das Einsteigen. Was die Anzeigen angeht, zeichnet sich der D-Max genau wie das Modell von Toyota durch seine Übersichtlichkeit aus. Hier setzen sich die unkomplizierten analogen Lösungen durch.

Beim Antrieb reiht sich der Isuzu D-Max als schwächster Kandidat mit 163 PS und mageren 360 Nm aus 1,9 Liter Hubraum eines Vierzylinder-Turbodiesels hinten im Feld ein. Auch er leitet die Kraft über ein Sechsgang-Schaltgetriebe an die Hinterräder weiter. Auch haben Isuzu-Kunden keine Wahl beim Antrieb, wie es bei den anderen Pick-Ups der Fall ist. Hier muss es allein der 1,9er-Diesel richten. Der macht seine Sache allerdings dank der kurz übersetzten unteren Gänge gar nicht so schlecht, wie die Testtour auf definierter Straßenrunde und Pisten zeigt. Beim Beschleunigungstest kommt der D-Max etwas abgeschlagen zur Spitze über die Ziellinie.

Beim Verbrauch kann der Isuzu D-Max hinter dem Hilux den zweiten Platz für sich behaupten. Er gönnte sich durchschnittlich 9,7 Liter und lag damit unter der magischen 10er-Marke.

Mit rund 37.000 Euro ist der D-Max unschlagbar günstig. Hier bekommt der Kunde für wenig Geld viel Pick-up geboten. Allerdings ist die Liste der Sonderausstattungen überschaubar.

Als günstigster Teilnehmer im Pick-up-Test zeigt sich der D-Max trotz etwas schwächerer Werte als zuverlässiger All-Rounder. | Foto: Frank Hausmann
Als günstigster Teilnehmer im Pick-up-Test zeigt sich der D-Max trotz etwas schwächerer Werte als zuverlässiger All-Rounder. | Foto: Frank Hausmann

Pick-up Isuzu D-Max: Seine Vorzüge und Nachteile

Der Isuzu D-Max ist der Pick-up für alle, die einen robusten und zuverlässigen Begleiter suchen, ohne dabei tief in die Tasche greifen zu müssen. Mit einem günstigen Anschaffungspreis bietet der D-Max ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Seine Übersichtlichkeit und die Ausstattung mit Bergan- und Abfahr-Assistenten machen ihn zudem besonders sicher und einfach zu handhaben, auch in schwierigem Gelände.

Doch der D-Max hat auch seine Grenzen. Der Vierzylinder-Turbodiesel mit 163 PS wirkt im Vergleich zu anderen Pick-ups etwas schwach auf der Brust, was sich besonders bei schweren Lasten oder auf langen Steigungen bemerkbar macht. Zudem bietet Isuzu keine weitere Motorisierung an, sodass Käufer auf diese eine Motorvariante festgelegt sind. Der Platz im Fond ist eher beengt, was den Komfort für die Mitfahrer einschränkt, und die Sonderausstattungsmöglichkeiten sind im Vergleich zur Konkurrenz eher begrenzt.

Trotz dieser Nachteile bleibt der Isuzu D-Max eine solide Wahl für alle, die ein zuverlässiges und preiswertes Fahrzeug suchen, das sich auf das Wesentliche konzentriert und dabei nicht enttäuscht.

Mehr zum Thema:

Technische Daten der vier Pick-ups im Vergleich

Ford Ranger Wildtrak X

VW Amarok

Toyota Hilux

Isuzu D-Max

Maße (L x B x H)

5.370 x 1.910 x 1.884 mm

5.350 x 1.910 x 1.884 mm

5.325 x 1.855 x 1.865 mm

5.270 x 1.870 x 1.790 mm

Bodenfreiheit (vorne/hinten)

252/237 mm

220/222 mm

234/212 mm

277/240 mm

Böschungswinkel (vorne/hinten)

30°/26°

30°/26°

29°/26°

30,5°/24,2°

Motor

Vierzylinder-Turbodiesel EcoBlue, Common-Rail-Direkteinspritzung, Bi-Turbolader, Ladeluftkühlung, AGR, SCR-Kat, DPF, Abgasstufe Euro 6d ISC-FCM

Vierzylinder-Reihenturbodiesel (TDI), Common-Rail-Direkteinspritzung, VTG-Turbolader, Ladeluftkühlung, AGR, SCR-Kat, DPF, Abgasstufe Euro 6d ISC-FCM

Vierzylinder-Turbodiesel DOHC, Common-Rail-Direkteinspritzung, Ladeluftkühlung, AGR, SCR-Kat, DPF, Abgasstufe Euro 6 d ISC

Vierzylinder-Turbodiesel, Common-Rail-Direkteinspritzung, VGS-Turbolader, Ladeluftkühlung, AGR, SCR-Kat, DPF, Abgasstufe Euro 6d ISC-FCM-AR

Leistung

151 kW (205 PS) bei 3.750/min

125 kW (170 PS) bei 3.500/min

150 kW (204 PS) bei 3.400/min

120 kW (163 PS) bei 3.600/min

Max. Drehmoment

500 Nm bei 1.750-2.000/min

405 Nm bei 1.750-2.500/min

500 Nm bei 1.600-2.800/min

360 Nm bei 2.000-2.500/min

Höchstgeschwindigkeit

177 km/h

186 km/h

190 km/h

180 km/h

Nutzlast

900 kg

990 kg

810 kg

910 kg

Anhängerlast

750/3.500 kg

750/3.450 kg

750/3.500 kg

750/3.500 kg

Grundpreis netto

51.890,00 €

42.227,00 €

42.670,00 €

36.777,31 €

Sonderausstattung

2.890,00 €

5.625,13 €

5.702,99 €

490,00 €

Unser Test-Fazit: Pick-up nach Priorität auswählen

Keiner der vier Testkandidaten kann in allen Kategorien brillieren. Der komfortable, aber fast zu große Ford Ranger macht auf der Straße wie im Gelände die beste Figur, ist aber teuer und verbraucht viel Diesel. Der weniger gut ausgestattete VW Amarok hat die größte Nutzlast und fährt auf jedem Terrain ganz souverän, leidet aber besonders im Gelände unter mangelnder Zugkraft und einem nicht optimal darauf abgestimmten Schaltgetriebe. Der kompakte Isuzu D-Max kann mit hoher Übersichtlichkeit und dem besten Anschaffungspreis glänzen, bietet aber auf langen Strecken wenig Sitz- und Fahrkomfort. Der Motor ist eher schlapp, was er nur durch das gut abgestufte Getriebe verstecken kann. Sein Verbrauch geht in Ordnung. Der Toyota Hilux ist am sparsamsten unterwegs, bietet ausgewogene Fahrleistungen und eine gute Ausstattung. Die Nutzlast ist nicht gerade üppig und der Kaufpreis nicht nur wegen der hochwertigen Ausstattung recht hoch. Für welchen Pick-up sich der Bauunternehmer entscheiden soll, hängt deshalb stark vom geplanten Einsatz des Fahrzeugs ab.

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