Nachhaltige Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
Sortenrein und lagenweise rückbaubar: Die gesamte Putzschicht wird als Platte von der Wand gelöst. | Foto: Saint-Gobain Weber GmbH

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Dass Dächer vor Regen, Hitze und Kälte schützen sollen, reicht schon lange nicht mehr. Heute und in Zukunft sollen das Dach und die Dämmung gesund, nachwachsend, leicht, recyclingfähig sein und eine gute Ökobilanz aufweisen. Das alles wird zu hundert Prozent nicht so schnell erreichbar sein, aber die Industrie nähert sich dem Idealzustand an. Wohngebäude sind für den Verbrauch von 30 Prozent der erzeugten Energie verantwortlich. Viele Gebäude haben überhaupt noch keine Dämmung. Ein standard-gedämmtes Dach reicht heute nicht mehr aus. Der im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geforderte U-Wert von 0,24 ist nach Expertenmeinung zu gering, er sollte mindestens 0,14 betragen. Da der U-Wert die Basis für die Heizkostenberechnung ist und damit auch den CO2-Ausstoß und die CO2-Steuer beeinflusst, wird der er immer wichtiger. Deshalb wird die Nachhaltigkeit von Baustoffen von Bauherren immer häufiger nachgefragt und bedeutet in der Regel: gesundheitlich und ökologisch unbedenklich, möglichst nachwachsend und auf jeden Fall recyclebar.

Dämmung aus Bioabfällen

Die Firma Bauder hat unter der Bezeichnung „Bauder Eco“ eine Hartschaum-Dämmung auf ökologischer Basis auf den Markt gebracht, die zu 66 Prozent aus landwirtschaftlichen Pflanzabfällen besteht. Bauder legt Wert auf die Feststellung, dass es sich dabei nicht um Abfallprodukte aus beispielsweise Verstromungsbiomasse handelt, sondern um Pflanzenstängel, Pflanzenblätter und ausgedroschene Maiskolben. Weitere Bestandteile sind recycelter Sägestaub aus der eigenen Produktion sowie Muschelkalk für die Deckschicht der Dämmplatten. Wegen seiner hohen Wärmeleitfähigkeit sind die Dämmplatten dünn, außerdem leicht und schonen deshalb die Gesundheit der ausführenden Mitarbeiter. Bauder plant die Rücknahme von Resten, um sie erneut im Produktionsprozess zu verwerten. Der Dämmstoff soll nach Unternehmensangaben nahezu völlig recyclebar sein. Mit einer 160 mm dicken Dämmplatte wird ein U-Wert von 014 erreicht. Die Kosten der „Bauder Eco“-Dämmplatten sollen geringfügig über dem herkömmlicher Hartschaumplatten liegen.

Die Eco-Hartschaumplatte besteht zu 66 Prozent aus Bioabfall der Landwirtschaft. | Foto: Bauder
Die Eco-Hartschaumplatte besteht zu 66 Prozent aus Bioabfall der Landwirtschaft. | Foto: Bauder

Wohnen im gedämmten Wasserturm

In unmittelbarer Nähe des bekannten Austragungsortes der Karl-May-Festspiele erhebt sich der Bad Segeberger Wasserturm. Seit August 2020 ist in dem mehr als hundert Jahre alte Wahrzeichen der Stadt ein Hotel untergebracht. Die Sanierung dauerte eineinhalb Jahre, bei der zunächst vor allem das in katastrophal schlechtem Zustand befindliche Ziegelmauerwerk instandgesetzt werden musste. Alle Fugen mussten bis auf eine Tiefe von 40 Millimeter ausgefräst werden, ohne dabei die Mauersteine zu verletzen. Im Inneren hatten die Sanierer gleich mit mehreren Herausforderungen zu kämpfen. An den Außenfenstern war wenig Platz für Dämmstoffe, deshalb entschied man sich für schlanke hochdämmende „Calostat“-Dämmplatten. Zum anderen waren alle Flächen der Außenwände rund und schließlich sollte die Dämmschicht nicht zu dick sein, um keinen Wohnraum zu verschwenden. Deshalb kam nur ein drei Zentimeter starker aerogeler, also hochporöser Dämmputz mit anschließendem ein Zentimeter dickem Kalkfeinputz infrage. Da das Mauerwerk unterschiedlichen Aufbau und Struktur aufwies, musste vor dem Auftragen des Dämmputzes ein Spritzbewurf aufgebracht werden. Die Kosten pro Quadratmeter sollen 120 Euro betragen haben.
Wegen der ausschließlich runden Außenwände des Wasserturms wurde ein drei Zentimeter dicker Wärmedämmputz gewählt. | Foto: TBS Joachim Schreiber
Wegen der ausschließlich runden Außenwände des Wasserturms wurde ein drei Zentimeter dicker Wärmedämmputz gewählt. | Foto: TBS Joachim Schreiber

Sortenrein rückbaubares WDVS

Herkömmliche Wämedämmverbundsysteme (WDVS) sind ebenso einfache wie konfliktbeladene Dämmsysteme. Seit der Forderung nach Recyclingfähigkeit haben es WDVS nicht leicht, gelten sie doch beim Rückbau als kaum recyclebar, eben weil die einzelnen Schichten einen nicht trennbaren Verbund bilden. Außerdem bildeten sich auf den Außenflächen häufig Algen. Oft wurden Schichten mit Kunstharzanteil verwendet oder auch mit heute nicht mehr erlaubten Gipsanteil.

Saint-Gobain Weber hat mit „Weber Therm Circle“ ein WDVS auf den Markt gebracht, das einen lagenweisen und recyclebaren Rückbau ermöglichen soll. Das System besteht aus stumpf gestoßenen Steinwoll-Dämmplatten, die mittels Schraubdübel verklebungsfrei befestigt werden. Mit 48 Kilogramm pro Quadratmeter handelt es sich um eine schlagfeste, solide und wartungsarme Gesamtkonstruktion mit gutem Schall- und Brandschutz.

Ein auf die Dämmung befestigtes Separationsgewebe trennt das dreilagige armierte Putzsystem. Bei einem späteren Rückbau ist ein lagenweises Entfernen möglich. Alle Materialien des komplett mineralischen Systems sind wiederverwertbar. Das Unternehmen beziffert den Preis mit 180 Euro pro Quadratmeter.

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