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FLL Mitgliederversammlung in Bonn stellt Arbeit Gesellschaft vor
(v.l.n.r.) Markus Guhl, Hauptgeschäftsführer Bund deutscher Baumschulen (BdB), Prof. Martin Thieme-Hack, 1. Vize-Präsident FLL und BGL-Hauptgeschäftsführer Dr. Guido Glania | Foto: FLL

Ende Juni gastierte die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) für ihre diesjährige Mitgliederversammlung im Haus der Landschaft beim Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) in Bad Honnef. FLL-Präsident Prof. Dr. Ulrich Kias berichtete den teilnehmenden Mitgliedern über das vergangene Geschäftsjahr und gab gemeinsam mit der Stellvertretenden Geschäftsführerin Tanja Büttner einen Einblick in die aktuelle Situation der FLL-Geschäftsstelle. Wahlen standen in diesem Jahr nicht an und so wurde die Gelegenheit genutzt, den Tag mit Fachvorträgen auszugestalten.

Den Start bereitete BGL-Hauptgeschäftsführer Dr. Guido Glania, der in seinem Grußwort und in seiner Rede anerkannte, wie bemerkenswert es sei, von wie viel ehrenamtlichen Engagement die Arbeit der FLL getragen werde. Glania sicherte der FLL weiterhin die Unterstützung des BGL zu.

Das NRL und seine Auswirkungen auf den GaLaBau

BGL-Referent Thomas Krämer, zuständig für die Themen Bundes- und Europapolitik, ging in seinem Vortrag auf das Nature Restoration Law (NRL) und seine Bedeutung für die Grüne Branche ein. Er bezeichnete das NRL als eine Bestrebung zur Einführung eines Gesetzes zur Wiederherstellung der Natur, in dem konkrete, rechtsverbindliche Ziele und Verpflichtungen für die Wiederherstellung der Natur festgelegt würden. In der Zwischenzeit vermeldete die Pressestelle des Europäischen Rates, dass eine Einigung erzielt werden konnte und eine Entwurfsfassung des NRL zur weiteren Beratung nun im europäischen Parlament vorliegt, welches über die endgültige Ausgestaltung der Gesetzgebung beraten wird. Krämer unterstrich in seinem Vortrag, dass es sich beim NRL nicht bloß um ein politisches Papier handle, sondern eine Verordnung angestrebt wird, deren Ziel die Verbesserung des Klimas, inklusive Mikroklima, sei. Im Entwurf werden u. a. urbane Räume und die Förderung von städtischem Grün behandelt, beispielsweise durch Investitionen in diese Bereiche. Der BGL begleitete den Prozess der Entwurfserstellung und hat beispielsweise den Aspekt der Pflege eingebracht.

ANK vom BGL gefordert

Des Weiteren ging Krämer auf das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz (ANK) ein, welches im Bundesumweltministerium (BMUV) verantwortet wird. Hierbei handelt es sich um ein sehr großes, finanziell gut ausgestattetes Programm – bis 2026 werden vier Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfond für den Natürlichen Klimaschutz bereitgestellt. Mit dem ANK beabsichtige die Bundesregierung, einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele zu leisten und den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern. Krämer berichtete, dass der BGL insbesondere auf die Bedeutung der blau-grünen Infrastruktur hingewiesen hat, außerdem größere Bemühungen im Einsatz von Solar-Gründächern fordert und sich für eine größere Beachtung der Kommunen in ihrer Funktion zur Umsetzung der Klimaanpassung einsetzt.

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung hielt bdla-Präsident Prof. Stephan Lenzen einen Vortrag mit dem Titel „Haltung zeigen für eine klimabewusste Landschaftsarchitektur“ | Foto: FLL
Zum Abschluss der Mitgliederversammlung hielt bdla-Präsident Prof. Stephan Lenzen einen Vortrag mit dem Titel „Haltung zeigen für eine klimabewusste Landschaftsarchitektur“ | Foto: FLL

Die FLL-Geschäftsstelle

Im Anschluss berichtete Kias über die Entwicklungen in der FLL-Geschäftsstelle. Er informiert, dass die Anzahl der FLL-Mitglieder langsam, aber kontinuierlich ansteige und derzeit 575 Mitglieder in der FLL organisiert sind. Weiter berichtete er über das vergangene Geschäftsjahr mit Blick auf die Aktivitäten des FLL-Präsidiums und der FLL-Geschäftsstelle. So wurden insgesamt ein Fachbericht („Kunststoffsportböden“), zwei Regelwerke („RSM Rasen“ und „ZTV-Wegebau“) sowie zwei Tagungsbände zu den Verkehrssicherheitstagen 2022 veröffentlicht. Die Gremien zur Bearbeitung der Themen „Empfehlungen für Baumpflanzungen“, „Bewässerungsrichtlinien“ und „Licht im Freiraum“ haben im vergangenen Geschäftsjahr ihre Arbeit aufgenommen, um jeweils eine Überarbeitung anzustreben. Weiter berichtete der FLL-Präsident zu den FLL-Fachtagungen wie beispielsweise der Online-Fachtagung „Baumstandorte der Zukunft – Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten“, die von 280 Teilnehmenden besucht wurde, der jährlich veranstalteten FLL-Verkehrssicherheitstage, dem FLL-Forschungsforum Landschaft mit über 160 Teilnehmenden zum Thema „Leistung, Wert und Wertschätzung von Grün“ sowie zu den Präsenz- und Online-Fachtagungen zur neu erschienenen ZTV-Wegebau. Kias kündigte an, dass im laufenden Jahr weitere Fachtagungen geplant seien, insbesondere zu Neuerscheinungen von FLL-Regelwerken.

Zum Abschluss seines Berichts informierte der FLL-Präsident darüber, dass Adalbert von der Osten seit Ende des Monats Mai nicht mehr für die FLL tätig ist und derzeit Stellenanzeigen zur Nachbesetzung der FLL-Geschäftsführung veröffentlicht sind. Bis eine neue Geschäftsführung gefunden ist, leitet die stellvertretende Geschäftsführerin Tanja Büttner die Geschäfte des Verbandes.

FLL-Gremien wieder in Präsenz

Im Anschluss an den Bericht des FLL-Präsidenten gab Büttner einen Einblick in das vergangene Geschäftsjahr und die derzeitige Situation der FLL-Geschäftsstelle. So findet seit Mai 2022 die Gremienarbeit wieder verstärkt in Präsenz statt. FLL-Tagungen werden je nach Format als Online-Fachtagungen oder wie gewohnt als Präsenzveranstaltungen geboten. Des Weiteren berichtete sie, dass im Februar 2023 die Assistenz der Geschäftsführung mit Martina Münch verstärkt wurde, ehe kurz darauf Katrin Zeni die FLL nach rund vier Jahren Tätigkeit verlassen hat. Diese Stelle wurde noch nicht wieder nachbesetzt, was aber beabsichtigt wird. Abschließend ging Büttner auf die Veränderungen in der FLL-Geschäftsführung ein, aufgrund derer Aufgaben im Team umverteilt worden sind, was aber mit viel Motivation und Engagement gemeistert werde. Insgesamt sei die Stimmung im Team trotz der Übergangsphase ausgesprochen gut.

Gedeiht die grüne Branche?

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Nach Vorstellung und Erläuterung des Jahresabschlusses durch Dieter Fuchs, dem Zweiten Vizepräsident der FLL und Schatzmeister, und dem Bericht der Rechnungsprüfer wurde der Jahresabschluss einstimmig genehmigt und die Geschäftsführung sowie das FLL-Präsidium einstimmig entlastet. Auch der vorgestellte Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2023/2024 wurde einstimmig verabschiedet. Zum Abschluss des Tagesordnungspunktes Haushalt und Finanzen stellten sich die beiden Rechnungsprüfer Wolf Meyer-Ricks und Wolfram Munder in Abwesenheit zur Wiederwahl. Beide wurden einstimmig in ihrem Amt wiedergewählt, was Kias mit einem großen Dank verband.

Strauß des Präsidenten

Höhepunkt einer jeden FLL-Mitgliederversammlung ist die Verleihung des Strauß des Präsidenten, eine Auszeichnung für langjährige und verdiente Gremienmitglieder, die die FLL-Regelwerksarbeit durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit mit viel Engagement unterstützen. In diesem Jahr erfuhr diese Ehrung Prof. Dr. Stephan Roth-Kleyer, der sich fast drei Jahrzehnte für die Belange der FLL einsetze, sowohl als Gremienmitglied als auch als Gremienleiter. Zu der Ehrung von Roth-Kleyer ist eine ausführliche Mitteilung unter „Aktuelles“ auf der FLL-Website zu finden.

Auf der FLL-Mitgliederversammlung erhielt Prof. Dr. Stephan Roth-Kleyer als Zeichen der Anerkennung für sein langjähriges Engagement in der Regelwerksarbeit den „Strauß des Präsidenten“, den ihn Prof. Dr. Ulrich Kias überreichte. | Foto: FLL
Auf der FLL-Mitgliederversammlung erhielt Prof. Dr. Stephan Roth-Kleyer als Zeichen der Anerkennung für sein langjähriges Engagement in der Regelwerksarbeit den „Strauß des Präsidenten“, den ihn Prof. Dr. Ulrich Kias überreichte. | Foto: FLL

Grüne Städte im europäischen Vergleich

Den Abschluss der diesjährigen Mitgliederversammlung bereitete der Landschaftsarchitekt und bdla-Präsident Prof. Stephan Lenzen, der in seinem bildreichen Vortrag unterschiedliche europäische Städte zeigte, die aktiv zu einer Verbesserung des städtischen Umfeldes durch den Einsatz von mehr grüner Infrastruktur beitragen. Unter dem Titel „Haltung zeigen für eine klimabewusste Landschaftsarchitektur“ führte Lenzen den Zuhörenden vor Augen, dass es in Deutschland kaum vergleichbare Projekte wie seine ausgewählten Beispiele aus Kopenhagen, Barcelona und Paris gebe. In den beispielhaft ausgewählten Städten werde mutig voran gegangen und bestehende Stadtstrukturen aufgebrochen, um mehr Grün zu schaffen und die Aufenthaltsqualität im Sinne klimaangepasster Planung langfristig zu erhöhen. Seinen Input abschließend, stellte Lenzen Teile des Geländes der Bundesgartenschau in Mannheim vor, die von seinem Büro geplant worden sind. Dabei legte er seinen Fokus auf einen Bereich, den er persönlich am meisten schätze: einen offen gehaltenen, weiten Bereich, der zurückhaltend gestaltet wurde, aber wesentliche Funktionen erfülle – Kaltluftentstehungsgebiet, Lebensraum für Tiere und Pflanzen und grüner Freiraum zur Naherholung. Dieser Bereich stehe sinnbildlich für die notwendige Transformation von urbanen Räumen.


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