In vier Themengärten stellen drei regionale Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus ihre Ideen einer modernen Gartengestaltung vor und wollen die Besucher der Gartenschau mit Gartendetails inspirieren. Denn nicht erst seit der Corona-Pandemie besitzt der eigene Garten bei vielen einen hohen Stellenwert.

„Birkenflüstern“

Der Themengarten „Birkenflüstern“ entsteht in Zusammenarbeit von Herrhammer – Gärtner von Eden aus Heimenkirch und bs LandschaftsArchitekten aus Lindenberg im Allgäu. Hier können die Besucher der Gartenschau in die Ruhe und Abgeschiedenheit des Waldes eintauchen. Sie durchwandern einen Laubengang aus verwitterten Holzrahmen und hören das Rascheln der Blätter und Vogelgezwitscher. Begleitet ist der Weg von einer waldtypischen Bepflanzung.

Die Anordnung der Holzrahmen verdichtet sich zunehmend, bis sie schließlich in einem offenen Holzkubus endet, an dem eine große Wasserschale aus Edelrost-Stahl platziert ist und der von kontrastreichen Staudenpflanzungen eingerahmt wird. Der Platz gibt den Blick auf eine geschwungene Treppenanlage frei. Die Stufen sind vorderseitig ebenfalls mit Edelrost-Stahl eingefasst und führen zu einer höher gelegenen Ebene. Eingebettet in den Schwung der Geländekante ist eine Feuerstelle mit Sitzmöglichkeiten. Am zweiten Eingang führt der Weg zu einem großen Stahlring mit integrierter Sitzbank. Sämtliche Gartenelemente sind von einem lichten Hain aus Birken umgeben.

„Zoomgarten“

Die Reichenhofener Gartenexperten von Form & Pflanze beteiligen sich mit zwei Themengärten an der Gartenschau Lindau. Der „Zoomgarten“ zeigt die abstrahierte Bodenseelandschaft in Miniaturformat. Der See im Zentrum des Gartens sowie die Zu- und Abflüsse sind durch Pflanzflächen wie Lein, Teppichverbene, Steinbrech, Ehrenpreis, Teppichthymian und Drachenkopf gekennzeichnet.

Die Topografie des Umlandes ist gespiegelt: Höhen werden zu Tiefen und Tiefen zu Höhen – die Hügel und Bergregionen sind als Vertiefungen angelegt aus denen Iris, Taglilien und Gräser wachsen. Um die zentrale Bepflanzung gruppieren sich drei Natursteinflächen, die geographisch die Anrainerstaaten des Bodensees repräsentieren, und mit Bärlocher Sandstein aus der Schweiz, Vorarlberger Kieselhartkalk sowie Moränekieseln und Findlingen aus Süddeutschland belegt sind. Das verbindende Element der Bodenseeregion stellen drei Silberweiden dar. Ein Weg mit Sitzsteinen und einer Sitzecke durchzieht die einzelnen Bereiche.

„Feng Shui am See: Im Reich der fünf himmlischen Tiere“

Der Themengarten „Feng Shui am See: Im Reich der fünf himmlischen Tiere“ wird entsprechend den fernöstlichen Lehren des harmonischen Miteinanders von Mensch und Natur modelliert. Der Eintritt in den Themengarten im Nordosten ist schmal gestaltet – unmittelbar dahinter öffnet sich der Raum. Am höchsten Punkt des Gartens begrüßt rechts eine Schildkröte den Besucher. Ein Hügel, die Bepflanzung und Sitzsteine vermitteln Stabilität. Daneben findet sich ein Tiger, der über diese Gartenseite wacht und die Yin-Energie repräsentiert. Als Bepflanzung dienen Rosen.

Auf der gegenüberliegenden Seite, mit der zweithöchsten Gartenerhebung, wacht ein Drache. Verschieden große Bruchsteine aus Kieselhartkalk im Beet symbolisieren seinen Rücken. Unterstrichen wird die Yang-Qualität der Drachenseite durch eine entsprechende Bepflanzung. Im südlichen Gartenbereich steht ein Phönix als Symbol für freie Sicht, Vision der Zukunft und Inspiration. Hier können die Besucher ihren Blick in die Landschaft schweifen lassen. Ein Quellstein belebt diesen Bereich zusätzlich. Eine Schlange im Gartenzentrum symbolisiert sowohl die Yin- als auch die Yang-Energie und ist ebenfalls frei und offen gestaltet ­– mit Belag aus feinem Kies.

„Garten der Illusionen“

Die Spezialisten von Garten- und Landschaftsbau Lehmann aus Sigmarszell-Bösenreutin gestalten den „Garten der Illusionen“, der sich auf das Thema „Reihenhausgarten“ fokussiert. Beim Betreten des Themengartens eröffnet sich den Besuchern der Eindruck einer optischen Täuschung. Spiegelwände lassen den Kleingarten flächenmäßig größer wirken als er tatsächlich ist. Beim Spaziergang über eine Glasterrasse bekommen die Gäste das Gefühl, eins mit dem darunterliegenden Koiteich zu werden. Landschaftsbilder und ein Kiesstrand am Hochbeet lassen kurzzeitig vergessen, dass man sich eigentlich in einem Reihenhausgarten inmitten eines Wohngebietes befindet.