Mähroboter und die Herausforderung des Rasenfilzes
Mährobotern versprechen Zeitersparnis und ein gleichmäßiges Schnittbild. Doch hinter dem Komfort verbirgt sich eine Herausforderung: der Filzaufbau. Greenkeeper-Experte Volker Zippel erklärt, warum die Nacharbeit trotz autonomer Rasenmäher unverzichtbar ist und wie der Rasen gesund und robust bleibt.
Pro und Kontra Mähroboter
„Grundsätzlich nichts“, sagt Volker Zippel. Generell zu beachten sei allerdings, dass das System installiert und bisweilen nachjustiert werden müsse. „Mähroboter benötigen zudem einen gewissen Wartungsaufwand, was die Pflege der Messerklingen und die Reinigung betrifft.“ Auch sei die Witterung bei der Festlegung der Mähzyklen zu berücksichtigen. „Vor allem ist die Gefahr der Filzbildung gegeben“, mahnt Zippel. Filz entstehe, entgegen häufiger Meinung, auch durch feinstes Schnittgut, wenn es auf der Fläche verbleibe.
Für den Umbau des Schnittgutes in pflanzenverfügbare Nährstoffe bedarf es Mikroorganismen. Diese sind in gewachsenem Boden ausreichend vorhanden. Auf modernen, sandaufgebauten Sportrasenflächen allerdings oft nicht. Filz ist eine Sammlung toten organischen Materials, das zu einem Verbund heranwächst und der lebenden Rasenpflanze zusetzt. „Hier gilt es aufzupassen“. Im Filz sammeln sich Krankheitserreger. Ein dauerfeuchtes Milieu begünstigt den Ausbruch von Rasenkrankheiten und Schimmel. Spieltechnisch ist Filz ohnehin schwierig: Der weichere Untergrund verschlechtert die Ballrolleigenschaften. Auch die Scherfestigkeit geht zurück.
Striegeln, Vertikutieren und Aerifizieren würden Abhilfe schaffen, so Zippel. Damit werde der Filz mechanisch entfernt. Zusätzlich sei ratsam, die Mikroorganismen durch Belüftung des Bodens anzuregen, die Schnittreste umzuwandeln. Das sei durch Aerifizieren, Schlitzen und Tiefenlockern machbar.
Auch bei Mährobotern gilt: Nacharbeit erforderlich
Und wie viel Material lässt sich damit aus der Fläche herausarbeiten? Zippel nennt Zahlen aus Werksversuchen. Vertikutieren mit Messern (drei Millimeter) und 38 Millimeter Strichabstand bringe acht Prozent bei einem Durchgang, 15 Prozent bei doppeltem. Aerifizieren mit Hohlmeißeln (20 Millimeter außen / zwölf Millimeter innen) und einer Lochdichte von 330 pro Quadratmeter erziele 3,7 Prozent. Für letztere Methode spreche, dass der Rasenfilz ausgestochen und zugleich der Wurzelhorizont belüftet werde. Die effizienteste Lösung beim Einsatz von Mährobotern sei das Striegeln der Flächen, am besten kreuzweise. „Wichtig ist, das herausgearbeitete Material danach aufzunehmen.“
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Trotz Robotereinsatz braucht es also die Expertise und Arbeit der Greenkeeper. Diese sollten den Filzaufbau in der Grasnarbe im Blick behalten. Durch mechanische Pflegemaßnahmen lässt sich das Übermaß an Filzmasse abbauen. Dabei ist ein Anteil von unter acht Prozent anzustreben. Der ist allerdings schnell erreicht, entspricht er verdichtet doch nur etwa einem halben Zentimeter Schichtdicke.
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