Schritt für Schritt: Lkw-Hersteller fahren Produktion wieder hoch
MAN fährt die Lkw- und Bus-Produktion stufenweise wieder hoch. | Foto: MAN

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Der Stuttgarter Automobil-Konzern Daimler hat zwar seine bestehende Kurzarbeit in der Produktion bis Ende April verlängert, dennoch nimmt das Unternehmen jetzt die Fertigung in einigen europäischen Werken zunächst im Ein-Schicht-Betrieb schrittweise wieder auf. Am 6. April hatte der Konzern einen Großteil seiner Belegschaft aus der Produktion von Pkw, Transportern und Lkw sowie aus einigen Verwaltungsbereichen in Kurzarbeit geschickt. Die Maßnahme diente laut eigenen Angaben dem Schutz der Mitarbeiter vor dem Corona-Virus. Gleichzeitig wollte man damit die Infektionsketten unterbrechen und die Ausbreitung dieser Pandemie eindämmen.

Unterbrochene Lieferketten

Auch MAN will die Lkw- und Bus-Produktion stufenweise wieder hochfahren. Seit Mitte März stehen die Bänder an fast allen MAN-Standorten still und die Mitarbeiter wurden größtenteils nach Hause geschickt. Wie Daimler wollte auch die Münchener ihre Mitarbeiter damit schützen. Zum Produktionsstopp zwangen aber auch die unterbrochenen Lieferketten und der starke Rückgang der Nachfrage nach neuen Lastwagen. Ab dem 27. April sollen nun die Werke von MAN Truck & Bus sukzessiv ihre Tätigkeit mit verringerter Kapazität wieder aufnehmen. Dabei habe der Schutz der Mitarbeiter oberste Priorität. Zum Sicherheitskonzept gehören beispielsweise die Schulung und Unterweisung der Beschäftigten, ein größerer Abstand zwischen den Mitarbeitern, geänderte Wegeführungen und Schutzausrüstung, wo sie vonnöten ist. Die eingeführte Kurzarbeit in Produktion und Verwaltung bleibt laut Unternehmensangaben zumindest teilweise bestehen. Ferner sollen bestehende flexible Arbeitszeitregelungen in Anspruch genommen und teils von zu Hause aus gearbeitet werden. Auch die Rückkehr ins Büro erfolge gestaffelt und unter Einhaltung des erarbeiteten Sicherheitskonzepts. Das Werkstatt- und Servicenetz für die Marken MAN und Neoplan stehe auch weiter vollumfänglich zur Verfügung.

Längerer Stopp bei den USA-Marken

Der niederländische Nutzfahrzeughersteller DAF war ebenfalls von einer Corona-Zwangspause betroffen. Die Gesundheit der Belegschaft habe höchste Priorität, so der Hersteller. Die Paccar-Mutter in den USA hatte die weltweite Produktion in allen Werken bis zum 20. April gestoppt. In dieser Zeit wurden unterschiedliche Maßnahmen für die Zukunft abgewogen. Jetzt findet zumindest in Europa der stufenweise Hochlauf der Fertigung in Eindhoven (Niederlande), Westerlo (Belgien) und Leyland (England) statt. Noch laufen die Bänder aber auch hier mit verminderter Kraft. In Zeiten von Social-Distancing war auch DAF gezwungen, die Anzahl der Mitarbeiter pro Schicht zu reduzieren und so für mehr Abstand zwischen ihnen zu sorgen. Langsam und kontinuierlich soll die Intensität in den Werkhallen steigen. Das DAF-Händlernetz und der Kundenservice waren von den Werksschließungen nicht betroffen. Der ITS International Truck Service blieb rund um die Uhr verfügbar und auch die Teileversorgung über Paccar-Parts war garantiert.

Von dem Shutdown der Fertigungsanlagen für Nutzfahrzeuge und Motoren sind auch die konzerneigenen amerikanischen Lkw-Marken Peterbilt und Kenworth betroffen. Hier soll der Produktionsstopp bis Anfang Mai dauern. Die Paccar-Gruppe befindet sich nach eigenen Angaben in einer starken finanziellen Position mit hoher Liquidität und Anlageperformance mit Ratings von A+/A1. „Paccar's exzellente Bilanzen, seine erfahrenen Führungskräfte und seine engagierten Mitarbeiter tragen dazu bei, dass das Unternehmen diese schwierige Phase erfolgreich durchstehen wird“, versicherte Preston Feight, CEO von Paccar Inc.

Ab heute Iveco die Produktion vorerst mit verminderter Kapazität wieder aufnehmen – hier das Werk in Madrid. | Foto: Iveco
Ab heute Iveco die Produktion vorerst mit verminderter Kapazität wieder aufnehmen – hier das Werk in Madrid. | Foto: Iveco

Produktionsaufnahme auch in Italien

Im Krisenmodus befand sich auch Iveco und hatte die Produktion des neuen S-Way vorrübergehend ausgesetzt. Ab Mitte März hatten die Italiener die Werke in Brescia (Iveco Eurocargo) und Suzzara (Iveco Daily) und später auch in Ulm (Brandschutzfahrzeuge) geschlossen. Ähnliches galt für die Fertigung in Madrid, wo seit letztem Jahr die neuen S-Way und X-Way vom Band laufen. Ab heute will der italienische Hersteller von Lkw und Bussen die Produktion vorerst mit verminderter Kapazität wieder aufnehmen. Iveco rechnet im Zuge der Corona-Krise mit bilanziellen Auswirkungen. Nach dem großflächigen Shutdown sei es sehr unwahrscheinlich, sofort wieder ohne Einschränkungen das Tagesgeschäft aufzunehmen. Mögliche Insolvenzen in der Lieferkette wie nach der Finanzkrise im Jahr 2008 könnten noch schwerwiegende Probleme nach sich ziehen.

Verstärkte Gesundheitsmaßnahmen auch bei Renault

Schrittweise erfolgt auch der Wiederanlauf der Produktionsanlagen bei Renault Trucks. Seit dem 18. März standen die Bänder in den französischen Werken still. Nun bereitet man sich auf einen langsamen, schrittweisen und sicheren Wiederanlauf der Aktivitäten vor. Seit dem 23. April erhöht der Hersteller schrittweise die Produktion. Den Startschuss gibt das Motorenwerk Lyon-Venissieux. Andere Renault Trucks-Werke wie Bourg-en-Bresse oder Blainville-sur-Orne werden ihre Produktionskapazitäten über die nächsten Wochen nach und nach hochfahren. Die industriellen Aktivitäten in allen Werken sollen im Vergleich zur üblichen Produktionsrate nur sehr langsam gesteigert werden und sich an den Nachfragen der Kunden und der Lieferfähigkeit der Zulieferer orientieren. Außerdem ist vorgesehen, den Neuanlauf mit den anderen Produktionsstätten der Volvo Group zu synchronisieren.

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Der Fokus liege dabei auf der Gesundheit und der Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So ist der industrielle Wiederanlauf an Bedingungen geknüpft. Die Gewerkschafts- und Arbeitnehmervertreter haben durchgesetzt, dass verstärkte Gesundheitsprotokolle in allen Bereichen implementiert sein müssen. Diese gesundheitsschützenden Maßnahmen wurden von Werksärzten erarbeitet und decken alle Arbeitsabläufe und -räume der Beschäftigten ab. Dazu gehört die Einhaltung der Social-Distancing-Regeln genauso wie das Tragen von Masken, Handschuhen und Overalls. Damit soll jedes Risiko ausgeschlossen werden, mit dem Corona-Virus in Kontakt zu kommen.

Auch in den französischen Werken lauft die Lkw-Produktion wieder an. | Foto: Renault Trucks
Auch in den französischen Werken lauft die Lkw-Produktion wieder an. | Foto: Renault Trucks

Veränderte Art des Arbeitens

Die Lkw-Werke von Volvo Trucks in Schweden und Belgien, die seit Mitte März in großen Teilen stillstanden, laufen nun ebenfalls schrittweise wieder an. Der Wiederanlauf werde langsam und sicher erfolgen, immer mit Blick auf eine neue, veränderte Art des Arbeitens, heißt es in einer Meldung des Herstellers. Dazu will man immer das Social-Distancing-Prinzip berücksichtigen und die Abstandsregelungen für ein sicheres Arbeiten einhalten. Alle Prozesse sollen jetzt mit Blick auf die allgemeine Situation in Bezug auf Covid-19 und die örtlichen Vorschriften genau überwacht werden. Die Fertigungsstandorte in Europa musste Volvo Trucks vor sechs Wochen bis zum vollständigen Produktionsstopp herunterfahren, auch weil die Lieferketten von Teilen und Zubehör nicht mehr gewährleistet waren.

In den Zeiten der Ausgangsbeschränkungen und der temporären Unterbrechungen von Arbeitsabläufen hat Volvo Trucks den größten Teil seiner Werkstätten für Service- und Reparaturleistungen offengehalten. In Deutschland waren und sind nach wie vor alle Servicestandorte geöffnet, um für die Kunden erreichbar zu sein.

Die Fertigungsstandorte in Europa musste Volvo Trucks vor sechs Wochen vollständig herunterfahren. | Foto: Volvo Trucks
Die Fertigungsstandorte in Europa musste Volvo Trucks vor sechs Wochen vollständig herunterfahren. | Foto: Volvo Trucks
Die Corona-Krise machte vor keinem Hersteller halt, auch nicht vor Scania. Der schwedischer Lkw-Hersteller drosselt wegen der Corona-Pandemie seine Produktion an den Standorten Schweden, Niederlande und Frankreich Ende März ebenfalls bis zum völligen Stillstand. Dies geschah infolge von Lieferknappheiten bei der Teileversorgung und den heftigen Verwerfungen in der Lieferkette, wie der Hersteller mitteilte. Seine Werkstätten und Ersatzteilversorgung blieben aber in der Krise am Laufen. Wann genau der Produktionsstopp bei Scania aufgehoben wird und die Fertigung in Europa wieder anlaufen kann, war bis zum Redaktionsschluss nicht zu ermitteln. Es ist aber davon auszugehen, dass auch bei Scania die Lkw-Produktion in den kommenden Tagen nach und nach wieder anlaufen wird.
Nach fünf Wochen Corona-Zwangspause nimmt VW die Nutzfahrzeugproduktion heute wieder auf. | Foto: VW Nutzfahrzeuge
Nach fünf Wochen Corona-Zwangspause nimmt VW die Nutzfahrzeugproduktion heute wieder auf. | Foto: VW Nutzfahrzeuge

Heute Produktionshochlauf bei VW

Anders beim Schwesterunternehmen Volkswagen. Die VW-Werke der Nutzfahrzeugsparte in Hannover und an den polnischen Standorten in Poznań und Września nehmen nach fünfwöchiger Zwangspause heute schrittweise die Produktion wieder auf. Der Anlauf erfolgt mit reduzierten Kapazitäten und orientiert sich entsprechend der Verfügbarkeit von Teilen, der staatlichen Auflagen sowie der Entwicklung in den Vertriebsmärkten. Unabhängig davon soll die Einhaltung hoher Gesundheitsschutz-Maßnahmen für die Mitarbeiter an erster Stelle stehen. Deshalb habe der VW-Konzern einen Maßnahmenkatalog zum Gesundheitsschutz der Belegschaft erarbeitet. Sämtliche Maßnahmen gelten auch für Fremdfirmen und Lieferanten, die auf den Werksgeländen tätig sind. Im Rahmen des Hochlaufs der Produktion will das Unternehmen die Schritte zur Gesundheitsvorsorge noch einmal massiv ausweiten. Die Abläufe in der Produktion sollen optimiert werden. Außerdem würden in allen Bereichen konsequente Mindestabstände und erhöhte Hygienestandards gelten. Auch ein Mund- und Nasenschutz sei in Bereichen verpflichtend, in denen die Abstände von 1,5 m nicht einzuhalten sind. Ferner gebe es kürzere Reinigungsintervalle, Entkoppelungen von Schichten, um Kontakte zu vermeiden und die Aufforderung zur eigenverantwortlichen Temperaturmessung vor der täglichen Arbeitsaufnahme.


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