Neues Standardverfahren für die Gewässertherapie
Um der Verschlammung von Kleingewässern entgegenzusteuern, entwickelt derzeit eine Expertengruppe das Verfahren "Schlamm-Tec". Neben der Oase GmbH sind das Unternehmen Wertec GmbH sowie die Universität Bayreuth und die BTU Cottbus-Senftenberg beteiligt. Das vom BMWK geförderte Projekt dient der Entwicklung eines nachhaltigen, standardisierten und skalierbaren Verfahrens für das Monitoring und die Behandlung bzw. Restaurierung von Kleinseen.
Firma Oase ist mit dem Geschäftsbereich Water Technology als einer der Projektpartner auf Unternehmensseite beteiligt. Das Unternehmen versteht Gewässertherapie als nachhaltiges Gesamtkonzept und entwickelt innovative Verfahren zur Gewässerbehandlung bei maximaler Schonung von Flora und Fauna.
Verschlammung von Seen als Herausforderung
Die durch die Eutrophierung entstandene Sedimentschicht am Gewässerboden belastet oft die Besitzer und die Gewässer-Verantwortlichen, denn die Verschlammung lässt diese Gewässer oft nur eingeschränkt nutzen und stellt zudem die zuständigen Kommunen und Wasserverbände vor große praktische und finanzielle Herausforderungen.
Firma Oase hat mit SchlixX Plus ein Produkt entwickelt, das erfolgreichen Anwendungen zufolge einerseits mit einer Mineralienkombination für eine Erhöhung des Sauerstoffgehaltes an der Sedimentoberfläche sorgt und andererseits mit zusätzlichen aquatischen Mikroorganismen die natürlich im Sediment vorkommenden mikrobiologischen Prozesse des Abbaus organischer Substanz anregt. Umweltverträglich und schonend wird so der organische Schlamm im Sediment remineralisiert. SchlixX Plus ist deshalb für eine Anwendung in Fauna-Flora-Habitat-Gebieten zugelassen und wurde bereits erfolgreich am Mühlenteich in Georgsmarienhütte angewendet.
Das im Jahr 2021 mit dem Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte in der Kategorie Technologie/Umweltschutz ausgezeichnete Produkt spielt eine wichtige Rolle im Schlamm-Tec Projekt. Denn mit SchlixX Plus bietet Oase eine schonende und günstige Alternative zum bisher häufig angewendeten Ausbaggern, was Abtransport, Deponierung und zuvor die Belastung des Gewässers zur Folge hätte. Die innovative Wirkweise von SchlixX Plus liegt in der klugen Kombination aus Phosphatbindung, mikrobiellem Schlammabbau und Sauerstoffabgabe. Thorsten Muck, CEO von Oase, unterstreicht: „Im Bereich Water Technology setzen wir uns für langfristige Projekte ein, die unseren Lebensraum und unsere Gesundheit sichern. Mit dem minimal-invasiven Verfahren zur Einbringung von SchlixX Plus machen wir teures und ökologisch belastendes Ausbaggern überflüssig und schonen so Tiere, Pflanzen und Uferzonen.“
Das Projekt Schlamm-Tec wird vom BMWK im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) gefördert, das kreative Unternehmen bei der Realisierung guter Ideen mit passgenauen Fördermöglichkeiten unterstützt. Auf diese Weise sollen Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen nachhaltig gestärkt werden.
Synergien durch Kompetenzbündelung: Neues Standardverfahren für die Gewässertherapie
Die Projektpartner Oase, Wertec, Brandenburgische Technische Universität (Fachbereich Gewässerökologie) sowie Universität Bayreuth (Lehrstuhl Ökologische Mikrobiologie) bringen unterschiedliche Kompetenzen in das ZIM-Projekt ein: vom Maschinen- und Anlagenbau, der Elektro-, Programm- und Steuerungstechnik über Gewässerökologie, ökologische Mikrobiologie und Gewässerschutz bis zur Anwendungstechnik in Gewässern.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines standardisierten Anwendungs- und Monitoring-Verfahrens für die Gewässertherapie von schlammbelasteten Kleinseen auf Basis von Kalziumperoxid. Die Wirksamkeit des Verfahrens soll parametrisiert und skalierbar gemacht werden, wobei die Vielfalt der geologischen Bedingungen, Gewässermorphologie, Hydrologie und Schlammbelastung individuell angepasste Lösungen erfordert. Es wird angestrebt, aus den Ergebnissen der Forschung konkrete Anwendungskriterien für dieses Behandlungsverfahren zu entwickeln. Gemeinsam wird an dem standardisierten Ausbringungsverfahren gearbeitet.
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